Praxistage@Home
Wie managt die Betriebsleiterin bis zu 150 Pferde auf dem Gutshof Langerwisch? Welche Maßnahmen sind praxisnah und gleichzeitig effektiv in Sachen Gesundheitsmanagement? Warum haben sich die Betriebsleiter von LebensRaum DraußenPferd für ein neues Fütterungskonzept entschieden und wie sieht es aus? Und was ist zu tun, wenn man als Stallbetreiber eine Wunde versorgen muss? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gab es auf den Praxistagen@Home im April.
Am 27. und 28. April trafen sich Betriebsleiter und Betriebsleiterinnen aus ganz Deutschland sowie aus Österreich online für das Praxistage@Home Gesundheitsspezial. Das Ergebnis: Jede Menge neuer Ideen, Diskussion, Austausch und spannende Informationen.
Tag 1: Ein großer Betrieb und Diskussionen ums Gesundheitsmanagement
Karin Bildt gewährte den Teilnehmern einen ehrlichen Blick hinter die Kulissen des Gutshofs Langerwisch bei Potsdam, der mit 7 goldenen LAG-Sternen ausgezeichnet ist. Sie erklärte zum Beispiel, wie sie vier verschiedene Offen- und Aktivställe sowie einen Paddockboxenstall, Landwirtschaft, Reitschule und Ferienwohnungen als Familienbetrieb führt. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Arbeitswirtschaftlichkeit. Deshalb setzt Karin Bildt auf Vorratsfütterung. Die mit Kraftfutter gefüllten Fütterungsautomaten von Schauer Agrotronic sind mit großen Silos ausgestattet. Die Heustationen lassen sich besonders einfach mit großen Ballen beschicken. Bei der Entmistung spielt die Befestigung der stark frequentierten Flächen mit TTE-Platten von Hübner-Lee eine große Rolle. Außerdem nimmt der Betrieb beim Misten der weitläufigen Flächen auch die Hilfe eines Dienstleisters in Anspruch.
Weiter ging es mit dem Thema Gesundheitsmanagement, das Jonathan Müller von der MSD Tiergesundheit mit den Teilnehmern besprach. Für viele Teilnehmer stellten die Quarantäne-Regeln, die für neue Pferde auf dem Betrieb gelten sollten, eine große Herausforderung dar. Wie praxisnahe Lösungen aussehen könnten, darum ging es in der anschließenden Diskussion. Die wichtigste Frage dabei: Wie kann der Betrieb seinen Bestand sinnvoll vor ansteckenden Krankheiten wie Druse oder Herpes schützen? Schnell wurde klar: Das geht nur mit Verständnis und Bewusstsein auf Seiten der Einsteller, welche in einigen Fällen erst geweckt werden müssen. Auch die Themen Impf- und Entwurmungsmanagement standen im Zentrum des Gesprächs.
Tag 2: Erfahrungen von LebensRaum DraußenPferd und Wundheilung
Auch an Tag Zwei drehte sich die Diskussion um Gesundheit, so stellte Ulrich Auburger, Medilutions, seine Produkte zur Wundheilung vor und gab anhand verschiedener praxisnaher Fälle Tipps, wie Betriebsleiter reagieren sollten. Vorab nahmen Carolin und Stefan Klotzbücher die Teilnehmer mit und zeigten anhand von Videos und einer Präsentation ihren LebensRaum DraußenPferd. Sie zeigten ihre tägliche Stallarbeitsroutine, erklärten wie sie das Trail-Netzwerk angelegt haben und wie die Pferde es annehmen. Dabei ließen sie nicht aus, auf welche Probleme sie als Betriebsleiter stießen, und wie sie diese bewältigen konnten. Ein sehr neuer Aspekt dieses Stallalltags ist das Fütterungskonzept, das Klotzbüchers entwickelt und eng mit ihren Einstellern abgestimmt haben. Mithilfe eines Heuballenauflösers und -entstaubers sowie HeuToys und HeuEnjoys schaffen sie es, Arbeitswirtschaftlichkeit und pferdgerechte Fütterung. Diese die führt nicht zu Übergewicht und ist als eine umsetzbare Routine verpackt.
Der ARBEITSKREIS Pferdebetrieb – Das Netzwerk für Pferde-Profis
Fragen stellen, ehrliche Einschätzungen erhalten und Erfahrungen teilen – dabei geht es im Arbeitskreis Pferdebetrieb. Das zeigte sich auch in diesen Praxitagen@Home im April. Ihre Betriebspräsentation wollten Stefan und Carolin Klotzbücher, die von Anfang an im ARBEITSKREIS Pferdebetrieb mit aktiv sind, nutzen, um ihrem Netzwerk zu danken. Stefan hielt fest: „Grundsätzlich wollen wir mal Danke sagen: An den ARBEITSKREIS Pferdebetrieb, weil wir den enorm genutzt haben und so viel bei den Praxistagen mitnehmen konnten. Und auch das Netzwerken mit den Mitgliedern ist eine tolle Sache.“ Seine Frau Carolin ergänzt: „Der Austausch untereinander ist für uns sehr hilfreich. Mal konkurrenzfrei miteinander reden zu können, ist uns sehr wichtig. Deshalb einen großen Dank auch an die anderen Mitglieder und Ansprechpartner, die wir hier gefunden haben und die uns bei Fragen immer weitergeholfen haben.“
„Grundsätzlich wollen wir mal Danke sagen: An den ARBEITSKREIS Pferdebetrieb, weil wir den enorm genutzt haben und so viel bei den Praxistagen mitnehmen konnten. Und auch das Netzwerken mit den Mitgliedern ist eine tolle Sache.“ Stefan Klotzbücher
„Der Austausch untereinander ist für uns sehr hilfreich. Mal konkurrenzfrei miteinander reden zu können, ist uns sehr wichtig. Deshalb einen großen Dank auch an die anderen Mitglieder und Ansprechpartner, die wir hier gefunden haben und die uns bei Fragen immer weitergeholfen haben.“ Carolin Klotzbücher.
Der ARBEITSKREIS Pferdebetrieb hat gezeigt, dass die Corona-Pandemie mit all den Hindernissen und Lasten, die sie uns auferlegt, auch Chancen und neue Ansätze bietet. So möchten wir die Praxistage@Home, die ursprünglich entstanden sind, weil Live-Treffen untersagt sind, auch nach den Corona-Beschränkungen weiterhin zusätzlich zu den klassischen Praxistagen anbieten. Denn sie können Distanzen und Wartezeiten zwischen den Treffen schnell verringern und durch Videos und Bilder dennoch viele Einblicke liefern.