Die Hütesicherheit eines Weidezauns beginnt mit der Planung. Welcher Zaunpfosten? Welches Leitermaterial? Welche Isolatoren? Bevor der Koppelzaun steht, müssen einige Dinge beachtet werden, um einen perfekten und vor allem hütesicheren Zaun für Pferde zu bekommen.
Wichtige Parameter für die Planung eines Festzauns für Pferde sind nicht nur die Größe der Weide- bzw. Koppelfläche. Viele Dinge müssen beachtet werden, bevor der erste Pfosten eingeschlagen wird. Beispielsweise Art und Größe der Pferde, Anzahl der Tore, Pfosten, Bänder und Isolatoren als auch der Standort der Weide bzw. die Nähe zu stark frequentierten Verkehrswegen. Nicht zuletzt muss auch ein passenden Weidezaungerät für das Zaunbau-Projekt gewählte werden. In dieser vierteiligen Serie klären wir die wichtigsten Fragen, damit Sie einen hütesicheren Weidezaun bauen können.
Vorüberlegung
Wichtige Grundlagen bei der Planung sind die Vorgaben der DIN 0131, die unter anderem die Höhe der Pfähle und die Längen der Zaunseile sowie -bänder für Weidezäune festhält. Je nach Zaunmaterial muss beispielsweise ein maximaler Pfahlabstand von 10 m bei Stahldrähten bzw. 6 m bei Bändern eingehalten werden. Bei den Zaunleitern selbst ist der Widerstand ein wichtiger Punkt, wenn es um die Zaunlänge geht. Als Faustformel gilt: Je geringer der Widerstand, desto länger kann der Zaun sein.
Geringer Widerstand ist wichtig
AKO gibt den Widerstand seiner Leitermaterialien und die daraus resultierende max. Zaunlänge auf der Verpackung an. Beispiel: Die AKO TopLine Plus-Serie mit den bewährten TriCond-Leitern garantiert Widerstände unter 0,5 Ohm/m und sorgt somit für eine hervorragende Leitfähigkeit und sehr lange Haltbarkeit bei mittleren bis langen Zaunanlagen. Im Vergleich zu nicht-rostenden Drähten gleicher Stärke besitzen Bänder und Seile der TopLine Plus-Linie durch Verwendung von TriCond eine 5-mal höhere Leitfähigkeit. AKO empfiehlt das beliebte 40 mm Breitband mit einem Widerstand von 0,187 Ohm/m für Zaunlängen bis zu 10.000 m. Bänder und Seile der PremiumLine weisen durch die Kombination von robusten Edelstahlleitern und dicken verzinnten Kupferleitern sogar einen noch geringeren Widerstand auf und garantieren damit beste Hütesicherheit auch bei sehr langen Zäunen (bis zu 20.000 m). Für den Festzaun-Bau empfiehlt sich die Verwendung von Premium Horse Wire. Das langlebige Pferdezaunsystem mit 10 Jahren Garantie aus dem Hause AKO weist einen Widerstand von 0,035 Ohm/m auf und kann für Zaunanlagen bis zu 60 km Länge verwendet werden.
AKO-Tipp: Ein Weidezaunseil lässt sich im Vergleich zu einem Band stärker spannen und es ist dem Wind nicht so ausgesetzt. Deshalb können die Pfahlabstände bei Zaunanlagen mit Seil vergrößert werden!
Welcher Zaunpfahl passt?
Für die Pferdeweide gibt es die unterschiedlichsten Zaunpfosten. Sehr verbreitet sind Holz- und Metallpfähle. Beispielsweise die OcotWood-Holzpfähle oder die T-Post-Metallpfähle von AKO, die in unterschiedlichen Längen angeboten werden. Am heikelsten sind die Eckpfähle zu bewerten, da diese die größte Zugkraft aushalten müssen. Darum ist bei diesen eine sichere Verankerung im Boden wichtig. Betonieren Sie diese zum Beispiel ein. Alternativ oder ergänzend kann der Eckpfosten wie folgt abgestützt werden: In Zugrichtung der Seile werden in einem Abstand von 1,9 m zwei weitere Pfähle gesetzt. Zwischen diesen und dem Eckpfosten wird quer ein Stützpfahl mit einem Durchmesser von 10 cm befestigt. So steht der Eckpfahl stabil und kann den Zugkräften des Leitermaterials trotzen. Anschließend werden die Streckenpfähle gesetzt. Wichtig ist hier der Abstand, der je nach Zaunmaterial variieren kann. Ähnlich stabil wie die Eckpfosten müssen auch die Pfähle beim Weidetor sein. Diese sollten auf dieselbe Weise in Zugrichtung des Leitermaterials abgestützt werden. Das gilt insbesondere, wenn ein massives Eisentor zum Einsatz kommt.
AKO-Tipp: Montieren Sie das Weidetor so, dass die obere Kante des Tores mit der oberen Reihe des Weidezaunbandes eine Linie ergibt.
Isolatoren für das Leitermaterial
Je nach Material der Zaunpfähle und Beschaffenheit des Leitermaterials werden unterschiedliche Isolatoren genutzt. Wichtig ist die Höhe, in der diese angebracht werden. Dabei muss nicht nur die Topografie der Pferdekoppel, sondern auch die Widerristhöhe der Pferde beachtet werden. Ponys benötigen einen niedrigeren Zaun als beispielsweise Groß- oder Springpferde. „Wir empfehlen die obere Reihe des Leitermaterials nur 10 % unterhalb der Widerristhöhe des größten Pferdes zu installieren“, erklärt AKO. Das heißt beispielsweise für Ponys und Kleinpferde mit einem Stockmaß von maximal 130 cm, dass der oberste Isolator in einer Höhe von 120 cm angebracht werden sollte. Der Mittlere sollte bei 75 cm und der unterste bei rund 45 cm angebracht werden. Bei einem Großpferd mit einem Stockmaß von bis zu 175 cm sollten die Isolatoren wie folgt montiert werden: 160 cm (oben), 90 – 100 cm (mitte) und 50 cm unten. Neben den Pferden muss auch die Topgrafie der Weide beachtet werden. Denn Pferde springen nicht direkt am Zaun ab – sondern in der Regel einen Meter davor. Liegt der mögliche Absprungbereich also höher als der Punkt, in dem der Pfahl steckt, muss das bei der Montage berücksichtigt werden.
AKO-Tipp: Kombinieren Sie Zaunseile mit einer Reihe 40-mm-Band, um die Sichtbarkeit des Koppelzauns für die Pferdeherde zu erhöhen!
Weidezaunrechner
Sie möchten Ihren Weidezaun nun planen? Bevor Sie Stift und Zettel bemühen, können Sie Ihre Eckdaten auch ganz bequem in den Weidezaunrechner von AKO eingeben. Wählen Sie hier einfach Ihre gewünschten Komponenten aus und schauen Sie am Schluss, welche Ausstattung Sie für Ihren Traum-Zaun benötigen. AKO führt Sie hier in 9 Schritten zum optimalen, individuellen und hütesichern Weidezaun.
Hier geht’s zum Weidezaunrechner!
Hütesicherheit verbessern
Steht der Festzaun für Pferde, muss dieser regelmäßig auf die Hütesicherheit geprüft werden. Dazu bietet AKO verschiedene Produkte an. Zum Beispiel den Zaunprüfer, mit dem Sie die Zaunspannung einfach messen können. Dabei sollte die Spannung mindestens 3.000 Volt betragen. Um auch aus der Ferne schon zu sehen, ob Spannung auf dem Zaun ist, kann ein oder mehrere Pulse Flashs von AKO montiert werden. Diese optische Spannungskontrolle blinkt bei ausreichender Spannung und erlischt, wenn die Spannung unter 3.000 V fällt. Möchten Sie immer wissen, ob die Hütesicherheit gewährleistet ist, hilf AKOs Fence Control. Das Gerät wird mit dem Zaun verbunden und meldet via Mobilfunknetz, wenn die Zaunanlage fehlerhaft arbeitet. Damit Dritte erkennen, dass es sich hier um einen Elektrozaun handelt, müssen zudem dauerhaft Warnschilder montiert sein. Führt der Elektrozaun zum Beispiel entlang einer öffentlichen Straße, müssen diese alle 50 bis 100 m zu sehen sein. Grundsätzlich ist zu empfehlen, dass Warnschilder immer dort angebracht werden, wo Personen mit einem Pferdezaun mit elektrischen Seilen oder Bändern in Berührung kommen können.
Info: www.ako-agrar.de