Handverletzungen durch Pferdeführung häufiger als durch Reiten: Neue Studie liefert überraschende Ergebnisse
Eine aktuelle Studie der Medizinischen Hochschule Hannover zeigt, dass Handverletzungen beim Führen von Pferden häufiger auftreten als durch den Reitsport selbst. Veröffentlicht wurde die Untersuchung am 17. Oktober 2024 im renommierten Fachjournal Orthopaedic and Trauma Surgery.
Hintergrund der Studie
In einer retrospektiven Analyse untersuchten die Forschenden die Handverletzungen von 39 Patienten (Durchschnittsalter 35 Jahre, 89,7 % weiblich), die zwischen 2016 und 2024 im Handchirurgischen Zentrum Hannover behandelt wurden. Die Auswertung umfasste:
- Verletzungsmuster und Trauma-Mechanismen
- Daten aus dem klinischen Informationssystem
- Telefoninterviews mit den Patienten
Ergebnisse: Ursachen und Verletzungsmuster
Die Studie ergab, dass 53,8 % der untersuchten verletzungen durch Zug an den Fingern mit Zaumzeug oder Führstrick entstanden. Weitere Ursachen:
- 33,3 % durch Stürze
- 12,8 % durch Bissverletzungen
Am häufigsten betroffen waren die Fingerglieder (87,2 %). Frakturen traten in 51,3 % der Fälle auf, während schwerwiegende Abrissamputationen bei 23,1 % der Patienten dokumentiert wurden.
Empfehlungen zur Prävention von Handverletzungen
Die Studienautoren empfehlen präventive Maßnahmen, um das Risiko von Handverletzungen beim Führen von Pferden zu reduzieren:
- Tragen geeigneter Schutzhandschuhe
- Verwendung von selbstöffnenden Panikhaken, um übermäßigen Zug zu verhindern
Diese einfachen Maßnahmen können die Sicherheit im Umgang mit Pferden deutlich erhöhen