Eine aktuelle Studie von Biologen der Universitäten Hohenheim und Tübingen belegt die Wirksamkeit neuartiger Mähköpfe, die Insekten und Spinnen nicht einsaugen. Moderne Mähmaschinen sind hocheffizient. Leider töten sie gleichzeitig einen beträchtlichen Anteil der Wiesenbewohner. Vor dem Hintergrund, dass Insekten in Europa und der ganzen Zeit dramatisch zurückgehen, ist das ein echtes Problem. „Das Mähen ist in zweifacher Hinsicht problematisch“, erläutert Prof. Dr. Johannes Steidle, Biologe an der Universität Hohenheim und Vorstand des Kompetenzzentrums für Biodiversität und integrative Taxonomie: „Zum einen mindert es die
Qualität der Lebensräume für Insekten, weil sich z. B. Blühpflanzen nicht entwickeln. Auf kommunalen Grünflächen und an Straßenrändern führt das auf den Flächen verbleibende Schnittgut darüber hinaus zu
einer Überversorgung mit Nährstoffen. Zum anderen wird aber auch durch den Mähvorgang selbst ein großer Teil der Insekten getötet.“
Als Beispiel für die Untersuchung diente den Forschenden ein Böschungsmähkopf der Firma Mulag Fahrzeugwerk, der speziell auf den Insektenschutz ausgerichtet wurde. Erprobt wurde die Technik entlang von
Grünstreifen einer Straße. Diese dienen als Korridore zur Vernetzung von Insektenpopulationen. Deshalb ist das Mähen hier besonders kritisch. Das Fazit der Forschenden: „Wir konnten zeigen, dass durch herkömmliche
Mähtechnik zwischen 29 und 87 % der Insekten und Spinnen getötet werden. Beim Einsatz der insektenfreundlichen Mähköpfe reduzierte sich dieser Schwund und war bei vier von acht Insektengruppen
und bei Spinnen nicht mehr nachweisbar. Investitionen in innovative Technik haben deshalb aus unserer
Sicht ein hohes Potenzial, den Insektenrückgang im Grünland wirksam zu reduzieren.“ Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Journal of Applied Entomology.
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