Fütterung
In dem neuen Offenstall wird Raufutter und Kraftfutter individuell und automatisiert gefüttert. Um auch rangniedrigeren oder älteren Pferden ausreichend Zugang zu Raufutter zu ermöglichen, hat sich Familie Otterbach für zwei parallel genutzte Systeme, beide von der Firma Schauer, entschieden.
Als Hauptsystem wurden sechs zeitgesteuerte Fressgitter mit insgesamt 30 Fressplätzen eingebaut. Bei einer Belegung mit 18 Pferden stehen also jedem Pferd mehr als genug Möglichkeiten zur Verfügung. Die Schieber öffnen sich automatisch alle drei Stunden für 45 Minuten.
„Um rangniedrigeren Pferden den Zugang zum Futter zu erleichtern, befinden sich zwei Fressgitter in Parallelaufstellung auf der obersten Ebene, während die anderen vier Fressgitter im Halbkreis um eine Ecke der Scheune auf der mittleren Ebene platziert sind“, erklärt Otterbach. Normalerweise müsste so jedes Pferd ausreichend Zugang zu Raufutter bekommen, doch Karin Otterbach wollte noch eine Alternative: Die Möglichkeit zur ebenfalls automatisierten Einzelfütterung besteht jetzt in zwei Raufutterstationen mit komplett schließenden Türen. „Diese sind besonders bei rangniedrigen Pferden überaus beliebt“, berichtet Otterbach.
Kraftfutter wird ebenfalls über eine Einzelstation gefüttert, die gleichzeitig eine Selektionsschleuse ist. Genau diese Kombination war während der Planungsphase Grund, sich für Schauer zu entscheiden. „Wir haben viel darüber diskutiert, ob die Kombination sinnvoll ist oder nicht. Aber ich wollte es unbedingt“, erklärt Otterbach. Das Selektionstor erfüllt hier auch eine andere Funktion als in den meisten Betrieben. Es öffnet nicht den Weg auf die Koppel, sondern in einen weiteren Rückzugsbereich für Pferde, die zwischendurch Ruhe vor der Gruppe oder eine andere Fütterung benötigen. Die Pferde können diesen Bereich durch ein Einbahnklapptor selbstständig wieder verlassen. Futterrationen und Fresszeiten der einzelnen Pferde analysiert Otterbach täglich. So fällt auch, obwohl nicht von Hand gefüttert wird, sofort auf, wenn bei einem Pferd etwas nicht stimmt. Auch bei der Tränke geht man auf dem Wielandshof einen etwas anderen Weg. Während sich in den meisten Offenställen mittlerweile Balltränken durchgesetzt haben, findet man hier eine Tränke mit einem ellipsenförmigen Schwimmer. „Dieser kann von den Pferden leichter heruntergedrückt werden als ein Ball“, weiß Otterbach. Damit die Pferde sich möglichst viel bewegen, befindet sich die Tränke auf einer anderen Ebene als beispielsweise die Kraftfutterstation. Im Sommer haben die Pferde des Aktivstalls jeden Tag zwei Stunden Weidegang. Sie laufen durch einen Treibgang auf die nahe gelegene Weide (2 x 4.000 qm).