Der Terrassenstall
Das neueste Stallbauprojekt auf dem Wielandshof stand auch im Mittelpunkt der Vorstellung beim Stallbauwettbewerb. Bereits dort in der Präsentation fielen uns sofort die imposanten Natursteinmauern auf, die die 2.500 qm große Fläche unterteilen. Der gesamte Offenstall für 18 Pferde ist in mehreren Ebenen und Terrassen angelegt. Und das ist nicht nur dem sehr hügeligen Gelände geschuldet, sondern zum Teil auch gewollt. „Ich habe mich lange mit einem befreundeten Physiotherapeuten unterhalten, der mit erklärte, dass es nicht gut für die Pferde ist, wenn Sie dauerhaft schief stehen. Wenn aber die Fress- und Liegebereiche absolut eben sind und die Wege dazwischen immer wieder bergauf und bergab gehen, ist das optimal, weil immer wieder andere Muskeln angesprochen werden. So kamen wir zu der Lösung mit den verschiedenen Ebenen“, erklärt Karin Otterbach. Schwierig war es wohl nur, die Wege für die Pferde rutschsicher zu gestalten. Familie Otterbach entschied sich für Kunstrasen. Der gebrauchte Sporthallenboden wurde nicht nur in den Liegebereichen eingebaut, er sorgt auch auf den steilsten Wegen der Anlage für festen Tritt. Bei unserem Besuch lagen über zehn Zentimeter Schnee und anders als bei vielen Bodenbefestigungen bildete sich durch den Tritt der Pferde keine Eisfläche, die dann zur Rutschbahn werden kann. Durch die bewegliche Struktur des Kunstrasens werden Schnee und Eis immer wieder gelockert und können sich gar nicht so verdichten, dass es gefährlich glatt werden könnte.
Die Pferdeherde im Offenstall ist bunt gemischt – größere und kleinere Pferde, Wallache und Stuten leben hier problemlos zusammen. Dabei spielen laut Karin Otterbach die Ebenen eine große Rolle: „Die Ebenen geben den Pferden die Möglichkeit, sich auch mal aus dem Weg zu gehen. Deshalb haben wir auch die Liegebereiche auf zwei verschiedenen Ebenen eingerichtet.“ Vor den Liegebereichen befinden sich noch großzügige Sandbereiche zum Liegen und Wälzen, die den Pferden zusätzliche Ausweichmöglichkeiten bieten.