Aus Pferdebetrieb Praxistag werden die Sitzungen des Arbeitskreis‘ Pferdebetrieb. Unser Motto „Im Betrieb statt im Seminarraum“ hat für diese Auftaktveranstaltung am 21. Juni gepasst wie nie: Aufgrund der starken Teilnehmerzahlen zog der Arbeitskreis Pferdebetrieb statt in das Reiterstübchen des Pensionsstall Müllers in dessen Bergehalle.
Gutes Wetter, viele Teilnehmer
Am 21. Juni hat sich der Arbeitskreis Pferdebetrieb auf dem Pensionsstall Müller in Kissing bei Augsburg gegründet. Trotz des perfekten Heuwetters sind über 80 Teilnehmer nach Kissing gekommen, was den Bedarf eines deutschlandweiten, berufsgruppenübergreifenden Arbeitskreis im Bereich Pferdehaltung verdeutlicht. Besonders gefreut hat uns die bunte Mischung der Teilnehmer, die auch künftig im Arbeitskreis fortbestehen soll. Neben Betriebsleitern und –Pächtern und Züchtern waren auch Sachverständige, Berater, Vertreter von Hochschulen und Industrie, Reitanlagenplaner sowie Mitglieder von verschiedenen Verbänden vor Ort. Betriebsleiter Hans Müller stellte kurzerhand seine Bergehalle zur Verfügung, denn das Reiterstübchen war für diese Masse schlicht zu klein.
Was eine Mitgliedschaft beinhaltet
In der Bergehalle bedankte sich das Team vom Arbeitskreis Pferdebetrieb als erstes einmal bei seinem ersten Mitglied – Frau Dr. Franziska Blümel und überreichten ihr ihre Mitgliedsurkunde. Die ersten fünf Mitglieder erhielten ein Pferde-Logbuch, welches das Gesundheitsmanagement eines Pferdes übersichtlicher gestalten soll. Außerdem erhalten die ersten 20 Mitglieder, die einen Pferdebetrieb führen, einen 50 Euro Einkaufsgutschein bei einem unserer Partner-Unternehmen. Mit dabei sind: Ecora, Eye of the Wind, Groha, Hit Aktivstall, Ridcon, Schauer Agrotronic und Schwarz Transportgeräte. Wer sich schnell anmeldet und es noch unter die ersten 20 Pferdebetriebsmitglieder schafft, kann sich noch über einen Gutschein freuen. Mitglied werden.
Außerdem dürfen sich alle Mitglieder über folgende Vorteile freuen: Drei zweitätige Veranstaltungen pro Jahr. So wie die Pferdebetrieb Praxistage beinhalten sie Betriebsführungen, Vorträge, Workshops und Maschinenvorführungen. Gelegenheit zum Netwerken zwischen den Veranstaltungen und exklusive Downloads wie Aushänge und Checklisten bietet der geschützte Online-Bereich des Arbeitskreises Pferdebetrieb. Die Mitglieder genießen Einkaufsvorteile bei Ecora und Schwarz Transportgeräte sowie 10 Prozent auf Reisen mit dem Segelschiff Eye of the Wind (ausgenommen Hafenfeste). Außerdem gibt es 50 Prozent auf Produkte von Pferdebetrieb wie der CD Kalkulationen für Pferdebetriebe und der Sicherheits-CD. Dazu gibt es das Pferdebetrieb-Abo mit 10 Ausgaben und 2 Sonderheften pro Jahr dazu. Der reguläre Jahresbeitrag beträgt 490 Euro. Für ein weiteres Mitglied aus demselben Unternehmen sowie Mitglieder der Bundesvereinigung der Berufsreiter kostet der Beitrag 400 Euro. Die Studentenmitgliedschaft für Studenten aus dem Bereich Pferdewissenschaft kostet 250 Euro. Mehr Infos zur Mitgliedschaft.
Programm der ersten Sitzung
In zwei Gruppen führen Hans Müller, Betriebsleiter, und sein Sohn Hannes die Teilnehmer über die großflächige Anlage, die aus Boxen, Paddockboxen und Offenställen besteht. Der Pensionsstall Müller ist aus der Rinderhaltung entstanden. Noch heute ist die Bullenmast, geführt von Sohn Hannes, ein fester Bestandteil des Hofs. Neben den beiden Bullenställen stehen rund 80 Pensionspferde auf dem Hof in Boxen, Paddockboxen oder Offenställen. Angefangen hat die Pferdehaltung auf dem Müller-Hof damit, dass die benachbarte Anlage – damals noch Vereinsgeführt – um Unterstellmöglichkeiten für 10 Pferde gebeten hatte. „Nach und nach sind es immer mehr geworden und neben dem Verein kamen auch Privatleute“, berichtet Hans Müller.
Jeder Einsteller erhält einen Schrank in der Sattelkammer und eine Koppel, so werden alle gleich behandelt. „Viele Einsteller bilden Koppelpartnerschaften, sodass die Pferde zu zweit auf eine Koppel dürfen“, erzählt Hans Müller. Das Heu stellt Hans Müller auf über 60 Hektar selbst her.
Dass Hans Müller und alle anderen Pensionspferdebesitzer, die selbst hergestelltes Heu verfüttern, sich als Tierfuttermittelhersteller registrieren lassen müssen, das erklärte unter anderem Prof. Dr. Dirk Winter von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen in seinem Vortrag. Darin ging es um die Fütterung im Pensionspferdebetrieb.
Holger Goebel, Brandschutzexperte aus Koblenz, sprach von Brandschutz auf Pferdebetrieben. Angefangen von der korrekten Lagerung von Heu und Stroh über bauliche Voraussetzungen nannte er verschiedene Aspekte, die es zu beachten gilt, um Brände auf Pferdebetriebe zu vermeiden. Außerdem ermunterte Holger Goebel die anwesenden Betriebsleiter, Kontakt mit der zuständigen Feuerwehr aufzunehmen. Denn in Übungen auf dem eigenen Hof können die Feuerwehrleute das Gelände kennenlernen.
Die nächsten Sitzungen
Nach der Auftakt-Veranstaltung im Süden der Republik soll es als nächstes am 11. und 12. Oktober in den Berliner Raum gehen. Dort werden wir wieder zwei unterschiedliche Betriebe und ihr Konzept anschauen. Auch Holger Goebel ist wieder mit von der Partie. Er wird zusammen mit den Teilnehmern Feuerlöscher unter die Lupe nehmen und nicht nur klären, bei welchen Arten von Feuern sie zum Einsatz kommen sollen, sondern auch, wie man sie benutzt. Dabei dürfen die Seminarteilnehmer in realistischen Übungen selbst Hand anlegen und ausprobieren, wie so ein Feuerlöscher funktioniert. Außerdem findet zur Pferd & Jagd im Dezember findet ebenfalls eine Sitzung des Arbeitskreises Pferdebetrieb statt, dann in Hannover. Für die Mitglieder des Arbeitskreises ist der Messebesuch kostenfrei.
Das Team vom Arbeitskreis Pferdebetrieb freut sich auf ein Wiedersehen mit den Teilnehmern im Oktober.
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