In Schleswig-Holstein ist es jetzt zu Auseinandersetzungen ums Jakobskreuzkraut gekommen. Mitte Juni hatten in Scharbeutz freiwillige Helfer in Absprache mit der Gemeindeverwaltung die giftigen Pflanzen, die oft von Naturschutzflächen auf Weiden einwehen, entlang der Ostseepromenade gepflückt und entsorgt. Daraufhin erstattete die Eutiner Gruppe des Naturschutzbundes (NABU) Anzeige gegen die Helfergruppe: Bei den Dünen handele es sich um gesetzlich geschützte Biotope, die durch die Pflückaktion erheblich beeinträchtigt worden seien.
Der Bauernverband Schleswig-Holstein reagierte darauf mit einer Stellungnahme auf seiner Facebook-Seite, in der er massiv die Rolle des NABU infrage stellte.
Unterdessen hat der schleswig-holsteinische Landwirtschaftsminister Dr. Robert Habeck eine Verschärfung des Kampfes gegen das Jakobskreuzkraut angekündigt. Dabei sieht er Schleswig-Holstein bundesweit in einer Vorreiterrolle. So hat das Ministerium die Stiftung Naturschutz angehalten, die Fläche, auf der Jakobskreuzkraut gezielt aktiv bekämpft wird, auf bis zu 1.000 Hektar zu verdoppeln.
Dazu meinte Habeck: „Außerdem sind auch der Umbruch und die Neusaat mit in die Bekämpfungsmethoden aufzunehmen. Das ist ein sehr scharfes Schwert, das naturschutzfachlich und -rechtlich große Auswirkungen hat. Denn Umbruch bedeutet auch, dass andere Pfl anzen sowie Tiere beeinträchtigt werden. Aber angesichts der Ausbreitung von Jakobskreuzkraut muss auch diese Möglichkeit für besonders stark bewachsene Flächen in Betracht gezogen werden.“ Traditionelle Bekämpfungsmethoden sind vor allem die Mahd und die direkte Entnahme durch Ausreißen.
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