Mehr Langstreckenläufer als Sprinter sind Pferde, wenn man ihre Hufform betrachtet. Dieser Meinung sind jedenfalls Wissenschaftler der University of Bristol. Vorfahren der heutigen Hauspferde besaßen drei Zehen – heutige Pferde sind mit nur einem Huf ausgestattet. Wie ist diese Entwicklung zu interpretieren? Professor Christine Janis von der University of Bristol und Erstautorin der Studie sagte: „Frühe Individuen der Pferde mit nur einem Zeh verloren nicht nur ihre Seitenzehen, sondern auch die Knochen des verbleibenden Hufs veränderten sich und zeigten Verstärkung der „Federfuß“-Apparatur. Das impliziert, dass diese Pferde auf energieeffiziente Bewegung angewiesen waren.“
Gleichzeitig seien die Rücken dieser Pferde kürzer und steifer geworden. Das deute darauf hin, dass die bevorzugte Gangart mittelschneller Schritt war. Die Autoren glauben deshalb, dass sich das alltägliche Verhalten der Ein-Zehen-Pferde veränderte und sie sich auf der Suche nach Nahrung weiter bewegten. Deshalb entwickelte sich diese energiesparende Adaption ihrer Füße. Ein-Zehen-Pferde traten in Nord-Amerika vor circa 12 Millionen Jahren auf. Vor 5 Millionen Jahren veränderte sich das Klima und der direkte Vorfahre der heutigen Hauspferde, das Equus, kam hervor. Vor circa einer Million Jahre starben die letzten Arten der Drei-Zehen-Pferde aus.