Der Zeitpunkt zum Mähen von Grünland fällt zusammen mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere. Vögel, Hasen und Rehe wähnen ihren Nachwuchs während der Frühjahrsmahd im hohen Gras geschützt. Der Instinkt, sich vor Gefahr zu verstecken und zu ducken, hilft jedoch nicht gegen die scharfen Mähmesser. Deshalb müssen Landwirte besondere Vorsicht walten lassen, um die Wildtiere zu schützen. Darauf wollen der Bundesverband der Lohnunternehmer (BLU), der Bauernverband der Maschinenringe (BMR), der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Jagdverband (DJV) gemeinsam aufmerksam machen. Um das Wild zu schützen, empfehlen sie folgende Maßnahmen.
Das könnt ihr tun:
- Mähtermin mindestens 24 Stunden vorher mit Jagdpächter abstimmen und zusammen Maßnahmen koordinieren.
- Mähweise anpassen: Die Verbände empfehlen, von innen nach außen zu mähen. Dadurch ist der Fluchtweg der Wildtiere frei.
- Bei Ganzpflanzsilage sollte die Schnitthöhe in Hinblick auf Rehkitze oder Bodenbrüter auf 15 bis 20 cm begrenzt werden.
- Sucht Wiesen und Felder mit Hunden ab. Wegen der Corona-Ausbreitung solltet ihr jedoch auf den Mindestabstand zueinander achten.
- Flatterbänder, Knistertüten oder Kofferradio könnt ihr bereits am Vorabend aufstellen. Die Geräusche vertreiben Rehe.
- Elektrische Wildscheuchen imitieren menschliche Stimmen oder spielen Musik ab. Sie haben sich ebenfalls als praktikabel erwiesen.
- Drohnen können in Kombination mit Infrarot-Technik beim Absuchen helfen. Inzwischen setzt bereits jeder 10. Landwirtschaftliche Betrieb laut Bauernverband auf diese Technik.
Bereits eine Maßnahme pro Hektar ist ausreichend, um die Wildtiere während der Frühjahrsmahd zu schützen.