Pferdebetrieb: Was ist in puncto Licht und Luft zu beachten?
Uwe Karow: Pferdeställe sollen eine der Außenluft entsprechende Qualität anstreben – mit vergleichbarer Frischluftversorgung und angemessener Luftzirkulation. Als ehemaliges Steppentier hat das Pferd einen hohen Licht- und Frischluftbedarf. Bei entsprechender Gewöhnung vertragen Pferde ohne Probleme Hitze und Kälte sowie größere Temperaturschwankungen. Staub- sowie Keimgehalt, relative Luftfeuchtigkeit und Schadgaskonzentrationen sollten in einem Bereich gehalten werden, der für die Pferdegesundheit unbedenklich ist. Die optimale relative Luftfeuchtigkeit im Stall beträgt 60 bis 80 Prozent. Eine andauernde Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent ist zu vermeiden. Durch einen ausreichenden Luftaustausch müssen Wasserdampf, Schadgase, Staub und Keime ab- sowie Frischluft zugeführt werden. Als Richtwert kann eine Luftgeschwindigkeit von mindestens 0,2 m/s angesehen werden. Als Richtwert für die Beleuchtungsstärke sind im Pferdestall mindestens 80 Lux im Tierbereich über mindestens acht Stunden je Tag anzusetzen.
Pferdebetrieb: Welche Voraussetzungen muss ein Gebäude für Pferdeboxen erfüllen?
Uwe Karow: Stallgebäude im Bestand sollten eine lichte Deckenhöhe von 1,5 x Widerristhöhe (Wh) haben. Die Empfehlung für Neubauten lautet: 2 x Wh (bei Gruppenhaltung 2,5 x Wh). Der Luftraum sollte 30 m³ je 500 kg Pferd betragen. Alle Bauteile und Einrichtungsgegenstände müssen hinsichtlich der Bauart so beschaffen sein, dass sich Pferde nicht festklemmen oder an scharfen oder hervorstehenden Teilen verletzen können. Beispielsweise müssen Fenster aus zerbrechlichen Materialien, Leuchten und Elektroleitungen, die von Pferden erreicht werden können, gesichert sein.