Insgesamt haben sich 50 Reitanlagen für den Ideen- und Aktionswettbewerb „Wer hat die schönste Biodiversitätsecke?“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) beworben. Nun wurden die 12 besten und schönsten Projekte mit Preisen ausgezeichnet. Die FN hatte diesen Wettbewerb im Rahmen des Projektes „Grüner Stall“ ausgeschrieben, um die biologische Vielfalt zu vergrößern. Also den Reichtum an Tier- und Pflanzenarten in Reit- und Fahrvereinen sowie auf Pferdebetrieben.
Alle Projekte waren mit viel Mühe und Liebe zum Detail gestaltet worden. Laut Thomas Ungruhe, Leiter der FN-Abteilung Vereine, Umwelt, Breitensport und Betriebe, eigentlich alle eine Belohnung verdient hätten. Wichtiger ist jedoch, dass alle einen Beitrag zum Erhalt verschiedener Tier- und Pflanzenarten leisten.
Preise für die Bestplatzierten
Die ersten drei Plätze erhielten jeweils einen Geldpreis. So gingen 500 Euro an den RFV Karben e.V. in Hessen, welcher aus einem einstigen Abbaugebiet für Sand und Kies eine Anlage mit selbstgezogenen Bäumen, Teichen und Blumenwiesen angelegt hat. Ein nutzbarer Wasserspeicher beherbergt unter anderem Molche, Frösche, Libellen und kleine Fische. Außerdem bieten Totholzinseln und Laubhaufen vielen Lebewesen einen Unterschlupf und einer Imkerin betreut zwei Bienenvölker. In Ferienfreizeiten können junge Teilnehmer und Teilnehmerinnen lernen, wer in den Stöcken wohnt und was darin geschieht. Des Weiteren wurden zahlreiche Vogelhäuser aufgehängt und derzeit wird an Schlafplätzen für Fledermäuse gearbeitet.
Platz zwei belegt der PSV Roggenburg e.V. aus Bayern und erhielt 250 Euro Preisgeld. Dort gibt es Blühstreifen auf den Koppeln und an drei Südhängen und natürliche Wasserquellen. Eine davon wurde als ökologischer Teich angelegt. Außerdem wurden in Kooperation mit Schulen, Kindergärten und Mitgliedern Insektenhotels, Totholzecken und Igel- oder Wieselhäuser errichtet. Auch Nistkästen für Vögel und Fledermäuse wurden mit diesen Kooperationen nach Bauplan online und in Präsenz gefertigt.
Ebenfalls 250 Euro für den dritten Platz bekam der RSV St. Hubertus Wesel Obrighoven aus dem Rheinland. Auf der Vereinsanlage gibt es einen Teich, der mit seinem Schilf und Wassergräsern einem Entenpaar ein Zuhause gibt. Dazu haben Kinder und Jugendliche Nistkästen, ein Insektenhotel und ein Futterhäuschen aus vielen Naturstoffen gebaut. Aus den Kiesflächen vor der Reithalle ist eine große Blühwiese entstanden und im Herbst sollen eine heimische 60 Meter lange Buchenhecke folgen. 300 Meter Hagebuttenhecke zieren bereits die Zufahrt zur Geländestrecke. Auch das Wassersparen wird berücksichtigt, es gibt eine vollelektrische Anlage mit Regensensor. Zum Wässern für Hecken und Sträucher verwenden sie Tropfschläuche.
Weitere Preisträger
Jeweils ein Biodiversitäts-Paket im Wert von 100 Euro erhalten die Plätze vier bis sechs. Diese wurden vom Betrieb Alexandra Fischer in Hannover, der Reitanlagen Vikarienkamp im Rheinland und von unserem Ak-Pferd Mitglied Gut Heinrichshof aus Sachsen belegt.
Auch die Plätze sieben bis zwölf wurden mit je einem Nistkasten des Naturschutzbundes (NABU) und einer bienenfreundlichen Saatmischung belohnt.