Wissenschaftler des Medical Center der Universität von Rochester berichten, einen neuen Lebendimpfstoff gegen Influenza entwickelt zu haben, der sicher ist und besser schützt, als bereits existierende Impfungen. Mikrobiologe und Immunologe Luis Martinez-Sobrido betont, die Ausbreitung von Grippeviren bei Tieren zu verhindern, sei umso wichtiger, als da künftige Epidemien unter Menschen vermutlich zunächst in Tierpopulationen entstehen werden. Tiere wie Pferde, Schweine und Hunde, können sich mit mehreren Grippeviren gleichzeitig infizieren und so zur Mutation von Viren beitragen. Solche mutierte Viren sind dann möglicherweise auch auf den Menschen übertragbar. Sind sie ansteckend, macht sie das umso gefährlicher, da sie dem Körper völlig unbekannt sind und er entsprechend über keine Antikörper verfügt. Ein verbesserter Impfschutz gegen Influenza / Grippe beim Pferd, trägt also auch zur Gesundheit der Reiter bei.
Pferdegrippe ist hoch ansteckend
Pferdegrippe ist in Nordamerika und Europa weit verbreitet und hoch ansteckend. Besonders problematisch ist das, wenn Pferde für Sportevents oder aus Zuchtzwecken häufig den Standort wechseln. Im Magazin Virology beschreiben Luis Martinez-Sobrido und seine Ko-Autorin Laura Rodriguez den neuen Lebendimpfstoff, der vorausgegangenen Studien zufolge bessere Reaktionen des Immunsystems hervorruft. Auch der Schutzzeitraum ist den Ergebnissen zufolge länger. Verabreicht werden soll der neue Impfstoff durch die Nüstern, da die Grippeviren dort in den Körper eindringen. So hält man die Viren auf, bevor sie es in die Lungen schaffen. Negative Nebenwirkungen haben die Wissenschaftler noch nicht beobachtet. Insgesamt handelte es sich jedoch um eine kleine Untersuchung mit nur sechs Pferden. Im Rahmen einer zweiten Testreihe planen die Wissenschaftler mehr Tiere ein.