Die Stammzellentherapie bei Pferden hat einen großen Fortschritt gemacht: Forschern der Vetmeduni Vienna ist es erstmals gelungen, Stammzellen aus der Gebärmutterschleimhaut von Stuten zu isolieren, in einer Zellkultur zu vermehren und anschließend zu charakterisieren. Laut den Angaben der Wissenschaftler können sich diese Stammzellen genau wie andere zu verschiedenen Zelltypen weiterentwickeln. Man muss Zellen nun nicht wie bisher aus dem Knochenmark oder dem Fettgewebe gewinnen. Stattdessen haben es die Wissenschaftler geschafft, sie ohne chirugische Hilfsmittel direkt aus der Gebärmutter zu entnehmen.
Keine OP mehr nötig
Dass kein operativer Eingriff mehr nötig ist, senkt die Belastung des Pferdes erheblich. Die Stammzellen helfen nicht nur bei der Behandlung von Gebärmuttererkrankungen. Auch für therapeutische Ansätze bei jedem anderen Gewebe können sie eingesetzt werden. Angewandt wird die Stammzellentherapie bei Pferden zum Beispiel schon seit Jahren im Falle von Sehnen- oder Gelenkproblemen. Elisabeth Rink und Christine Aurich von der Plattform Besamung und Embryotransfer der Vetmeduni Vienna erläutern: „Beim Menschen war schon bekannt, dass Stammzellen in der Gebärmutterschleimhaut von Frauen vorkommen. Bei Stuten gab es dagegen keine Informationen dazu.“
Im Beitragsbild sehen Sie unter dem Fluoreszenzmikroskop die Gebärmutterschleimhaut einer Stute. Die Stammzellen sind durch den positiven Markernachweis grün gefärbt.