Ein bisschen Blut könnten Pferde ja entbehren. Doch Zecke können krankheitserregende Parasiten, Bakterien und Viren übertragen. Wie hoch ist das Risiko einer Ansteckung? Wie lassen sich Zecken vom Pferd fernhalten? Und wie entfernt man die Blutsauger richtig?
Oft liest man von einer „Zeckensaison“, die laut Faustregel von März bis November dauert. Doch mit Faustregeln ist das so eine Sache. Mit aktiven Zecken, die ihr Winterquartier in der bodennahen Laubstreu verlassen, ist bereits ab einer Temperatur von etwa 7 °C zu rechnen. In milden Wintern umspannt die „Zeckensaison“ also das ganze Jahr.
Wozu braucht die Zecke Blut?
Eine Zecke benötigt im Laufe ihres Lebens nur wenige Blutmahlzeiten, um sich zu entwickeln und erfolgreich fortzupflanzen. Die bei uns vorkommenden Zecken, zum Beispiel der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), zählen zur Familie der Schildzecken. Diese durchlaufen eine Entwicklung von der Larve über die Nymphe zur ausgewachsenen Zecke. Für jede Entwicklungsstufe muss eine Zecke einmal Blut saugen. Eine weibliche Zecke braucht zudem eine Blutmahlzeit, um Eier legen zu können. Ausgewachsene Zecken vollziehen die Paarung, während das Weibchen auf einem Wirtstier Blut saugt. Schließlich lässt es sich vollgesogen fallen und legt bis zu 3.000 Eier. Beim Stich ritzt die Zecke zunächst mit ihren Kieferklauen die Haut ein und schiebt ihren mit Widerhaken besetzten Stechapparat in die Wunde. Ähnlich wie blutsaugende Insekten geben Zecken dabei ihren Speichel ab, der gerinnungs-, schmerz- und entzündungshemmende Stoffe enthält. Das Pferd bemerkt den Stich – genau wie der Mensch – in der Regel nicht. Außerdem geben Zecken eine Art Klebstoff ab, der den Stechapparat zusätzlich in der Haut verankert.
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