Eine Studie der Universität Zürich und der ETH Zürich zeigt, dass Pferde eine ähnlich rhythmische Kaubewegung haben, wie zum Beispiel Kühe, die wiederkauen. Beim ersten Fressen sind Wiederkäuer weniger gründlich. Das Forscherteam glaubt, dass Wiederkäuer unterschiedlich gründlich kauen, um ihre Zähne zu schonen. Pflanzenfresser nehmen nämlich in der freien Natur neben Gras auch Erde und Staub auf, was die Zähne zusätzlich abreibt. Das spätere gründliche Kauen könnte die Zähne schonen. „Zu unserer Überraschung ergab die Auswertungssoftware, dass das Pferd nicht frisst, sondern sozusagen wiederkäut“, erzählt Marie Dittmann, Doktorandin der Universität Zürich und der ETH Zürich. „Obwohl Pferde keine Wiederkäuer sind, zerkleinern sie ihre Nahrung mit ebenso rhythmischen Kauschlägen wie die Kühe beim Wiederkäuen.“
Kaubewegung
In der Studie verwendeten die Forscher spezielle Kauhalfter an Pferden, Kühen und Kamelen. Mithilfe dieser Halfter konnten sie die Kaubewegungen messen und vergleichen. Marcus Clauss, Professor an der Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere der Universität Zürich, erklärt, weshalb die Ähnlichkeit der Kaubewegung Sinn ergibt: „Pferde haben keine zweite Chance, schwer Verdauliches noch einmal zu zerkleinern. Daher müssen sie gleich beim Fressen sehr gründlich kauen. Das geht offenbar am besten mit rhythmischen und gleichmäßigen Bewegungen.“