Eine Studie der Universitäten Göttingen und Hohenheim sowie des Julius- Kühn-Instituts hat belegt, dass eine höhere Vielfalt an Blühpflanzen den Bruterfolg von Wildbienen steigern und dazu beitragen kann, die Negativeffekte von Insektiziden auszugleichen. Diese Ergebnisse basieren
auf einer lang angelegten Studie, die die Wissenschaftler in Ecology Letters veröffentlichten. Im Zentrum der Untersuchung standen die rötlichen Mauerbienen, die in insgesamt 50 Gehegen gehalten wurden.
Die Pflanzen, die ihnen dort zur Verfügung standen, waren Wildblumenmischungen unterschiedlicher Vielfalt und Zusammensetzung und mit Insektiziden behandelter Raps. Die Auswirkungen dieser Mischung auf die Fortpflanzung und den Bruterfolg der Bienen beobachteten die Wissenschaftler über mehrere Monate. Bienen, denen eine große Vielfalt an Blühpflanzen zur Verfügung standen, hatten doppelt so viele Nachkommen im Vergleich zu den Tieren, denen nur Raps zur Verfügung stand. Dies war allerdings nur in Raps-Monokulturen der Fall. Sobald andere Blühpflanzen ebenfalls vorhanden waren, wirkten sich die mit Insektiziden behandelten Rapspflanzen nicht negativ auf die Fortpflanzung der Bienen aus.
„Eine mögliche Erklärung ist, dass die Bienenlarven von den zusätzlichen Nährstoffen profitieren und weniger Insektiziden ausgesetzt sind, wenn ihnen auch die Pollen anderer Pflanzenarten neben Raps zur Verfügung stehen“, erklärt Doktorand Felix Klaus von der Georg-August-Universität Göttingen, der auch Hauptautor der Studie ist. Die Ergebnisse betonen die Relevanz einer vielfältigen Pflanzenmischung. „Wenn genug unterschiedliche Blühpflanzen in landwirtschaftlichen Gebieten vorhanden sind, dann könnte das auch die Negativeffekte von Monokulturen und Insektiziden ausgleichen“, betont Prof. Teja Tscharntke von der Universität Göttingen.
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