Auf Kuhnigks Ranch in Hohenleimbach (Rheinland Pfalz) trifft ein hochmoderner Bewegungsstall auf uriges Westernflair. Wie der Betriebsinhaber die hügeligen, teils mageren Eifelwiesen für die artgerechte Pensionspferdehaltung geschickt nutzt, warum er die Kraftfutterstation ausgelagert hat und welche Vorteile das Vulkangestein bietet, erfahren Sie in dieser Betriebsreportage aus dem Profi-Magazin Pferdebetrieb 02/2019.
Hinter dem Saloon prasselt ein Lagerfeuer. Jemand spielt auf der Gitarre und die Reiter sitzen in gemütlicher Runde drumherum, lauschen den Klängen der Musik und dem Schnauben ihrer Pferde, die nebenan auf der Weide grasen. So oder so ähnlich geht es jeden Sommer auf Kuhnigks Ranch zu. Der Reiterhof in der Vulkaneifel ist eine kleine Oase, wo Pferdebesitzer, Wanderreiter und Besucher, die sich einen kleinen Ausflug aus der Zivilisation wünschen und ein wenig Westernflair schnuppern möchten, hinkommen.
„Mein Vater hat den Hof 1969 gekauft und bis 1988 als klassischen Milchviehbetrieb geführt. Doch ein Faible für Pferde und Western hatte er schon immer“, erzählt Bernd Kuhnigk, der den Hof heute zusammen mit einem Mitarbeiter betreibt. Bis zu 18 Pensionspferde lebten ursprünglich in Boxen neben dem Kuhstall. „Als wir den Milchviehbetrieb 2016 komplett aufgegeben haben, haben wir uns dazu entschieden, einen Bewegungsstall zu bauen“, erzählt der 43-Jährige. 2017 zogen die ersten Pferde in den Aktivstall ein, der von Schauer Agrotronic konzipiert und gebaut wurde. Heute leben 36 Pferde in dem derzeit knapp 7.000 Quadratmeter großen Areal – 60 sollen es mal werden. „Wir sind immer noch in der Bauphase. Es werden nochmal ein paar Quadratmeter Fläche, eine zweite Liegehalle, eventuell mit einem Selektionsbereich für Rentner, und zwei Heu- oder Heulage- Fressbereiche dazukommen“, berichtet der Betriebsinhaber.
Aktivstall auf vier Ebenen
Der moderne Aktivstall erstreckt sich über vier Ebenen auf einem Hügel direkt neben dem Hof. Auf der zweiten Ebene befindet sich das Herzstück des Stalls: Die zeitgesteuerten Heuraufen von Schauer. Bernd Kuhnigk erklärt die Funktionsweise: „Alle zwei Stunden gehen die Klappen für eine Stunde runter, sodass die Pferde ihre Köpfe durch die Gitterstäbe stecken und Heu fressen können.“ Die T-förmigen Raufen sind so konzipiert, dass Bernd Kuhnigk oder sein Mitarbeiter dort bequem mit einem der Deutz-Traktoren reinfahren und in jedes der drei Abteile ein paar Rundballen schieben können. 16 Stück reichen etwa für drei Wochen.