Unterbringung in der Hengststation
Insgesamt leben rund 200 Pferde auf dem Hof in Münster, inklusive der Jungpferde, die hier aufgezogen, angeritten und vermarktet werden. Dafür stehen neben den 15 modernen großen Hengstboxen rund 90 weitere Boxen bereit. Bei den Hengstboxen wurde übrigens darauf geachtet, dass sie hell und gut belüftet sind und dass die Tiere die Möglichkeit für Sozialkontakte haben. Dafür wurden zwischen den meisten Boxen Gitterfenster installiert, die Blick auf den Nachbarn erlauben. Das klappt laut Wilhelm Holkenbrink auch bei den meisten Hengsten. Nur selten kommt es vor, dass Tiere tatsachlich einzeln gehalten werden müssen.
Aber auch dafür stehen entsprechende Boxen bereit. Außerdem gibt es für die Ein- bis Dreijährigen fünf Laufställe, in denen die Pferde, nach Geschlecht getrennt, in der Regel in Zehnergruppen stehen. Alle Boxen werden einmal am Tag mit Stroh – von umliegenden Höfen – eingestreut. Außerdem wird zweimal am Tag Heulage und Kraftfutter gefüttert. Dabei versorgt Wilhelm Holkenbrink nicht nur seine eigenen Pferde, sondern auch die des Vereins. Das wird genauso selbstverständlich mit erledigt wie die Platzpflege und andere Aufgaben, die sich der Verein und das Team Holkenbrink teilen. Dieses Motto gilt nicht nur für die Arbeiten am Hof, sondern auch für die Maschinen. „Wir rechnen jetzt nicht jede Treckerstunde ab. Eine Hand wäscht die andere. Auch bei Turnieren des Vereins oder bei der Hengstschau von Holkenbrinks werden die Ressourcen geteilt“, erklären Wilhelm Holkenbrink und Martin Farwick die Grundlage ihrer guten Zusammenarbeit.
Koppeln
Die Hengste kommen bei Holkenbrinks gar nicht auf die Koppel, die Turnierpferde nur begrenzt. Für die Freizeitreiter gibt es seit ein paar Jahren die Regelung, dass der Hof Koppeln zur Verfügung stellt und dass alle Pferde raus können, wenn die Besitzer es wünschen, doch wann und wie die Pferde auf die Koppeln kommen, müssen die Einsteller selbst organisieren. Diese Eigenorganisation klappt laut Wilhelm Holkenbrink sehr gut – und schont die Nerven. Vor ein paar Jahren hat der Hof den Koppelservice noch angeboten, aber es gab oft Unstimmigkeiten, wann und wie lange die Pferde mit oder ohne Decke raus dürfen. „Die Einsteller machen das nun untereinander aus und wir haben keine Probleme damit“, sagt der Chef der Hengststation. Der Betrieb verfügt über rund vier Hektar Koppelflächen an der Hofstätte. Bewirtschaftet werden insgesamt rund 48 Hektar – eine Hälfte als Ackerland und die andere für Heulage und als Koppeln.
Futter
Holkenbrink arbeitet hier mit Ackergras, sodass er die Flächen alle drei bis vier Jahre umbrechen kann und eine hohe Futterqualität erzielt. Laut eigenen Angaben kann er so bis zu vier Schnitte im Jahr einfahren, einen Großteil davon als Heulage. „Das hat zwei Gründe: Erstens lässt sich Heulage im Vergleich zu Heu deutlich einfacher lagern, zweitens kann sie schneller geborgen werden und man wird unabhängiger vom Wetter“, erklärt der Betriebsleiter. Außerdem werden die Flächen zum Teil als zusätzliches Weideland genutzt.
Ebenso wie die Heulage wird auch ein Teil des Kraftfutters selbst produziert. Das auf dem Hof Holkenbrink verfütterte Getreidegemisch besteht aus 10 Prozent Mais, 30 Prozent Gerste und 60 Prozent Hafer, der zugekauft wird. Aufbereitet und entstaubt wird das Getreide von einem Landhandel in der Region. Das Futter wird in einem Sechs-Tonnen-Silo gelagert und täglich frisch gequetscht. Außerdem wird das Getreide vor Ort automatisch mit Öl und Mineralstoffen gemischt. Das verwendete Sojaöl lagert in 200-Liter-Fässern neben dem Silo.
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