Zielgruppe
Dass keine Halle benötigt wird, hängt natürlich mit der Zielgruppe des Pferdebetriebs zusammen. Der Interessenschwerpunkt der Einsteller liegt eindeutig auf dem Ausreiten. „Man kann bei uns 20 km ausreiten, ohne auch nur einmal eine Straße überqueren zu müssen“, berichtet Anja Betz. „Fast alle Flächen um unseren Hof wurden ehemals von den Amerikanern militärisch genutzt. Deshalb haben wir bestens ausgebaute, befestigte Feldwege.“ Der Franzehof versteht sich als serviceorientierte Pferdepension. „Wir haben viele Pferdebesitzer, die nicht täglich nach ihren Pferden schauen. Einige kommen sogar nur alle paar Wochen vorbei. In der Zwischenzeit kümmern wir uns um die Pferde, geben Medikamente und organisieren Tierarzt- und Hufschmiedtermine.“ Anja Betz hat sogar eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet, über die sie einerseits Termine koordiniert und andererseits den Pferdebesitzern durch aktuelle Fotos immer wieder zeigt, dass es ihren Vierbeinern gut geht.
Mitarbeiter
Da so viel Service personalintensiv ist, kümmern sich auf dem Franzehof neben Anja Betz zwei Vollzeitmitarbeiter um die Pferde und den Betrieb. Das umfassende Serviceangebot ist das Alleinstellungsmerkmal, mit dem der Franzehof sich von anderen Pferdebetrieben in der Region abhebt. So gelingt es der Familie Betz auch, einen für die Region vergleichsweise hohen Pensionspreis von 285 Euro pro Monat zu erzielen.
Technisch ist der Betrieb gut ausgestattet, die meisten der auf dem Hof anfallenden Arbeiten werden mit eigenen Maschinen erledigt. Neben der Elektroschubkarre ist ein Traktor mit Mulcher, Wiesenschleppe und mobilem Wasserfass vorhanden. Der Franzehof arbeitet eng mit den Landwirten vor Ort zusammen. So holt der Landwirt, der Stroh liefert, beispielsweise auch den Mist ab und bringt ihn auf seinen Feldern aus. Die Familie Betz plant, den Betrieb Stück um Stück zu erweitern. Als Nächstes stehen eine größere Bergehalle zur Heulagerung und ein Raum für das Pferdesolarium auf dem Wunschzettel des Franzehofs.
Guido Krisam ///