In einer kleinen Halle mag Reitunterricht ohne Technik ja noch gehen, wer aber auf einem großen Springplatz, bei der Fahrausbildung oder auf einer Ovalbahn unterrichtet, der strapaziert schnell seine Stimmbänder über, und der Schüler ist mehr darauf konzentriert, angestrengt zu lauschen, als zu reiten. Abhilfe können da Reitlehrerfunksysteme schaffen.
Den Reitlehrer im Ohr – das ist eine tolle Sache. Nicht nur, weil der Schüler so in einer großen Halle, auf dem Springplatz oder auf der Ovalbahn besser versteht, was der Reitlehrer sagt, sondern auch, weil andere Reiter von den Ansagen des Lehrers nicht gestört werden. So kann sich der Schüler aufs Reiten statt aufs Hören konzentrieren. Außerdem können auf diese Weise mehrere Reitlehrer parallel unterrichten, ohne dass es zu Stimmengewirr kommt und keiner mehr versteht, was der andere sagt. Glücklicherweise müssen Reitlehrer nun nicht reihenweise geschrumpft werden, damit sie nahe dem Trommelfell des Reitschülers Platz nehmen können – moderne Funktechnik bringt die Stimme des Reitlehrers direkt ins Ohr des Schülers. Sogenannte Reitlehrerfunksysteme bestehen in der Basis aus einem Sender und einem Empfänger. Mit einem solchen System ausgestattet, kann der Reitlehrer seine Stimme schonen und dem Reitschüler über den Ohrhörer Korrekturen und Anmerkungen geben. Mehr Komfort bieten Lösungen, die nicht nur in eine Richtung funken und die Stimme des Reitlehrers übertragen, sondern dem Schüler auch Gelegenheit für Rückfragen geben. Neben Headset- Geräten werden für das Training auch gerne normale Funkgeräte eingesetzt. Diese können zum Beispiel mit einem Clip an der Reithose oder der Jacke befestigt werden und der Schüler hört aus dem kleinen Lautsprecher die Anweisungen des Lehrers. Viele Funkgeräte können allerdings mit einem Headset bestückt werden. Ist ein Reitlehrer einmal nicht vor Ort, gibt es auch Lösungen, die Schüler und Lehrer live über das Internet verbinden. Solch eine Aus bildungsplattform bietet beispielsweise FilmMe, ein System, das auf der Equitana 2013 für den Innovationspreis angemeldet war und dort vorgestellt wurde. Pferdebetrieb hat sich einmal beim Unterricht und live via World Wide Web angeschaut, wie praxistauglich die unterschiedlichen Funkverbindung sind, und verschiedene Trainer und Reitschüler zu ihren Erfahrungen befragt.