Yamaha hat mit seiner UMX-Reihe einen praktischen, kompaktes Transporter im Programm. Pferdebetrieb hat die E-Version in einem Praxistest getestet und war erstaunt, wie viele Aufgaben der Yamaha UMX AC in erledigen kann.
An einem nebligen Herbstmorgen haben wir uns mit Betriebsleiter Christian Fendt in der Nähe von Augsburg getroffen, um den Yamaha UMX AC auf den Zahn zu fühlen. Christian hatte den praktischen Mini-Transporter bereits seit mehreren Tagen auf seinem Betrieb. Und so berichtete er auch gleich von seinen Erfahrungen. Für ihn ist der UMX AC eine Mischung aus Spaß-Mobil und Arbeitstier.
Der erste Eindruck des Yamaha UMX AC
Natürlich macht es viel Spaß, mit einem so leisen Fahrzeug auf dem Betrieb von A nach B zu fahren – selbst über die Weiden und matschige Passagen kommt das Fahrzeug ohne Probleme. Der UMX AC ist aber auch ein echtes Arbeitstier: Zum Beispiel kann er Lasten zu transportieren oder Anhänger ziehen. Wir freuten uns über Christians erstes positives Statement und wollten den UMX AC natürlich gleich selber ausprobieren.
Der erste Eindruck: Simples Bedienkonzept. Der UMX AC ist kinderleicht zu bedienen. Lenkrad, Gas, Bremse – alles ganz einfach und fast selbsterklärend. Stutzen dürfte so mancher Pferdebetriebsleiter, wenn er das Fahrzeug verlässt: Der UMX bleibt nicht einfach stehen, wie man es vom Hoflader und Co. gewohnt ist, sobald man die Maschine stoppt, sondern er kann weiterrollen. Darum ist es wichtig, beim Verlassen des Fahrzeugs die Feststellbremse zu betätigen. Diese kann man einfach mit dem Fuß über das Bremspedal aktivieren. Ein Vorgang, der schnell zur Routine wird.
Flüsterleise
Ein großer Vorteil ist die niedrige Geräuschentwicklung des UMX AC. Ein Pluspunkt für Pferdebetriebe, die zum einen die Kunden nicht mit lauten Motorengeräuschen und zum anderen mit Emissionen belästigen wollen. Der Motor wird von 8 Batterien (Trojan T105 6 Volt) mit Energie versorgt und er liefert rund 7 PS. Damit schafft es der UMX laut Hersteller auf eine Geschwindigkeit von gut 30 km/h. Einen Tacho hat der Stallhelfer leider nicht – dafür prangt in der Mitte der Armaturen eine Anzeige für den Batteriestatus sowie der Lichtschalter. Praktisch ist bei dem rund 3 Meter langen Gefährt die große, kippbare Ladefläche. Sie misst 1.044 x 1.167 x 302 mm und bietet Platz für Werkzeug, Zaunmaterial, Heu und viele andere Dinge, die transportiert werden müssen. Laut Yamaha hat der 640 kg schwere UMX eine Ladeflächenkapazität von 363 kg.
Abmisten
Als eine der ersten morgendlichen Aufgaben stand bei unserem Praxistest das Abmisten des Offenstalls auf dem Programm. Dazu hängten wir dem Yamaha UMX AC kurzerhand den Pferdeäpfelsammler von Tow and Farm an, den uns Heinz Pieper Landtechnik für einen Test zur Verfügung gestellt hat. Das Anhängen an die abnehmbare Anhängerkupplung war sofort passiert und so ging es umgehend in den Offenstall zum Misten. Da die Pferde zu dieser Zeit den Herbstmorgen auf der Koppel genossen, konnte der elektrische Helfer zeigen, dass er auch recht flott sein kann. Dementsprechend war die Aufgabe schnell erledigt. Aufgefallen ist bei dieser Arbeit der Wendekreis von rund 4 Metern. Diesen wünschten wir uns etwas kleiner, zumal in den Offenstall von Christian Fendt einige Trennelemente wie beispielswiese Baumstämme integriert sind. Bei kleinerem Wendekreis ließe sich enger um die Kurven fahren.
Dank seiner kurzen Schnauze und der großen Frontscheibe bietet der UMX einen hervorragenden Rundumblick, sodass man die Umgebung stets im Auge behalten kann. Selbst beim Rückwärtsfahren bietet der UMX eine gute Sicht, auch wenn Yamaha auf Rückspielgel selbst verzichtet hat.
Wie sich der Yamaha UMX in seinen Aufgaben Laubtransportieren und Pferdeanhängerziehen geschlagen hat, erfahren Sie in der Ausgabe 11/2019 des Profi-Magazins Pferdebetrieb.
Fazit
Yamaha bietet mit dem UMX AC ein Fahrzeug an, das für die Arbeitswelt geschaffen wurde. Eine solide Verarbeitung und das gute Gesamtkonzept überzeugen. Für Pferdebetriebe eignet sich das Modell in vielerlei Hinsicht. Als Transporter, als Rangierer oder einfach nur als Fahrzeug, um den Weidezaun abzufahren und zu kontrollieren. Praktisch ist bei der AC-Version dabei der leise, emissionslose Elektroantrieb. So werden weder Kunden noch Pferde durch einen lauten Motor gestört.