Die Universität von Helsinki hat in einer internationalen Studie mit den Universitäten von Zürich und Exeter festgestellt, dass vor allem Feuchtigkeit und gegenseitiger Konkurrenzdruck Bakterien beeinflussen, die von Zecken übertragen werden. Weder eine spezielle Umgebung noch eine spezifische Temperatur würden sich auf alle Bakterienarten positiv auswirken. Vielmehr scheint es von der Zeckenart abzuhängen, ob die Bakterien miteinander konkurrieren oder ihre gegenseitige Verbreitung fördern. Im Rahmen der Studie beschäftigten sich die Forscher der drei Universitäten mit den sogenannten Schafzecken aus den Schweizer Alpen. Diese übertragen auch Bakterien, die auf den Menschen übergehen. Die Zecken stammten aus den Tälern und aus unterschiedlichen Höhenlagen. Die Wissenschaftler entdeckten eine Reihe der Zeckenarten, die Lymeborreliose verursachen sowie Arten, die Zeckentyphus übertragen.
Einen einzelnen Umweltfaktor, der sich positiv oder negativ auf die Krankheitserreger auswirkt, konnten die Wissenschaftler nicht feststellen. Sie konnten auch keine direkten Schlussfolgerungen darauf ziehen, wie der Klimawandel sich auf die Bakterien in den Zecken auswirkt. Doktorand Tuomas Aivelo von der Universität von Helsinki erklärt: „Temperatur hat einen geringfügigen Einfluss. Wichtiger sind Faktoren, die die Feuchtigkeit der Umgebung betreffen, ebenso die Steigung. Die Borrelienbakterien sind häufiger an Nordhängen zu finden, die feuchter sind als die Südhänge; Bakterien, die Zeckentyphus übertragen kommen vor allem an steilen Hängen vor, die auch trockener sind.“ Die Studie führte das Team im Gebirge durch, da ein Höhenunterschied von 1.000 Metern in etwa vergleichbar mit 1.000 km in der Horizontale ist. Eine weitere wichtige Erkenntnis der Wissenschaftler war, dass die Zecken meist mehrere Krankheitserreger gleichzeitig in sich trugen und sich das Risiko einer zusätzlichen Infektion dadurch erhöht.
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