Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung präsentierte zwei Methoden zur umweltfreundlichen Gewinnung von Phosphor aus Klärschlamm. Da mineralisches Phosphor ein endlicher Rohstoff ist, ist Klärschlamm eine wichtige Phosphorquelle der Zukunft. Das erste Verfahren stellte die Justus-Liebig-Universität Gießen in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung vor.
Viel oder wenig Schwermetall
Erstens kann durch Pyrolysereaktoren der Klärschlamm beim Phosphorrecycling bei niederen Temperaturen von 400 bis 600 °C aufbereitet werden. Diese Methode eignet sich sehr gut für die direkte Aufbereitung bei Klärwerken. Allerdings kann nur Klärschlamm mit unbedenklichem Schwermetallgehalt verwendet werden, da bei den niedrigen Temperaturen nicht alle Schwermetalle ausreichend reduziert werden. Für Klärschlamm, der diese Schwermetalle enthält, eignet sich die zweite Methode, bei der eine hohe Temperatur von 950 °C den Schwermetallgehalt verringert. Zusätzlich kommen weitere Stoffe wie Magnesiumchlorid oder Salzsäure hinzu. 01So lassen sich auch schwer lösliche Phosphat-Verbindungen in leicht lösliche Formen wie Calcium-Natrium-Phosphat überführen. Diese sind für Pflanzen leicht verfügbar.
Die Novelle der Klärschlammverordnung gewährt eine Übergangsfrist von zwölf bis 15 Jahren. Danach sollen Landwirte die Klärschlämme aus den Kläranlagen nicht mehr direkt als Dünger ausbringen. Deshalb ist eine Aufbereitung notwendig.