Die Förderung von Drohnen zur Rehkitzrettung bei Mäharbeiten ist durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) neu aufgelegt. Weitere 1,5 Millionen Euro stellt das BMEL zur Verfügung, damit durch den Technikeinsatz weniger Wildtiere ihr Leben verlieren.
Wildtierrettung durch Drohnen
Für Grünland- und Mäharbeiten ist das Zeitfenster häufig knapp. Da sich Wildtiere – insbesondere Rehkitze – jedoch häufig im hohen Gras versteckt halten, ist ein Absuchen vorab wichtig. Als effektivste Methode hat sich in den vergangenen Jahren der Einsatz von Drohnen in Kombination mit Wärmebildtechnik etabliert.
Leider können Drohnen aktuell noch nicht flächendeckend zu diesem Zweck in Deutschland eingesetzt werden, denn sie sind teuer. Deshalb unterstützt das BMEL die Anschaffung von Drohnen zur Rehkitzrettung und das bereits im vierten Jahr. Die Antragsstellung ist in der Woche nach Ostern gestartet und endet am 14. Juni 2024.
Wer kann einen Antrag zur Förderung stellen?
Eingetragene Kreisjagd vereine, Jägervereinigungen auf Kreisebene in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins oder andere eingetragene Vereine auf regionaler oder lokaler Ebene können einen Antrag stellen. Das Ministerium hat die Förderquote auf 60 % der Investitionskosten und die maximale Förderhöhe auf 4.000 Euro pro Drohne festgelegt. Zu den Förderbedingungen zählt, dass die Drohne mit einer integrierten Echtbildkamera bzw. kompatiblen Wärmebildkamera ausgestattet sein muss, sie soll eine Mindestflugzeit von 20 Minuten vorweisen. Außerdem fordert das Ministerium eine Home-Return-Funktion sowie eine CE-Klassenkennzeichnung aufgrund Zertifizierung nach den Vorschriften der EU-Drohnenverordnungen (EU) 2019/947 und (EU) 2020/746.
Gefahr für Wildtiere und Pferde
Wildtiere wie Hasen verstecken sich im hohen Gras vor Fressfeinden. Besonders Rehkitze werden von ihren Müttern besonders häufig hier versteckt. Ihre ersten Lebenswochen fallen zeitlich auf die Mähperiode des Grünlands. Daher sind sie besonders betroffen. Die Geräusche des Mähwerks verleitet die Rehkitze dabei jedoch nicht zur Flucht. Stattdessen verharren sie reglos am Boden. Schätzungen zufolge erhalten dadurch jedes Jahr tausende Rehkitze bei der Mahd schlimme Verletzungen oder werden sogar getötet.
Eine Gefährdung geht nicht nur für die Wildtiere, sondern auch für die Stalltiere, wie Pferde, aus. Ein Kadaver im Futter kann nämlich zu Botulismus führen, einem Giftstoff, der im Extremfall zum Tod führen kann.
Als Alternative zu Vergrämung und Begehung zeichnet sich die Drohnen-Methode durch Effektivität und Zeitersparnis aus.