Reitunterricht ist ein beliebtes Standbein und Franchising kann sich für die Betreiber von Reitschulen auszahlen – finanziell aber auch in Hinblick auf Ideen, Inspiration und den nötigen Austausch. Worauf Franchise-Nehmer und –Geber achten sollten, verrät Pferderechtsanwalt und Franchise-Experte Thomas Doeser in der aktuellen Ausgabe Pferdebetrieb 07-2020. Einen kurzen Auszug und zwei interessante Checklisten zum Thema finden Sie hier.
Ob der Schulbetrieb bereits erfolgreich ist oder Betriebsleiter gerade über das Konzept grübeln, Franchising kann eine interessante Option sein: ob als Franchise-Nehmer oder -Geber. Hippolini ist vielen Betriebsleitern ein Begriff. Solche und ähnliche Franchise-Systeme können als effiziente Vertriebssysteme das Geschäftsmodell Reitschule vervielfachen.
Programm bieten
Neben Überlegungen zur Vermarktung werden im Franchise-Konzept auch Schulungs- und Trainingsvorgaben für diverse Zielgruppen festgelegt. Ein ganzjähriges Programm trägt zu betriebswirtschaftlicher Planbarkeit und damit zu Sicherheit bei, wie Thomas Doeser hervorhebt: „Ein Verbundsystem von Markenreitschulen im gesamten Bundesgebiet kann den Zielgruppen abwechslungsreiche aber standardisierte Freizeitaktivitäten bieten. Zum Beispiel Wanderritte von den verschiedenen Standorten. Zudem gibt es die Möglichkeit, Trainer, Pferde sowie Veranstaltungskonzepte auszutauschen, die jeden Partnerbetrieb im Verbund fördern, was einem Einzelkämpfer so nicht möglich wäre.“
Abwägen und Prüfen
Betriebsleiter, die gerade dabei sind, ihr eigenes Reitschulkonzept zu entwickeln, stehen vor der Frage, das Vorhaben alleine anzugehen oder als Partner in einem bestehenden Konzept. Reitschulbetreiber, die bereits ein erfolgreiches Konzept umsetzen, können dieses auch anderen Betriebsleitern zur Verfügung stellen. Als Franchise-Geber gegen Bezahlung. Der Begriff des Franchising ist rechtlich nicht verbindlich geregelt, wie Thomas Doeser erklärt: „Franchising wird unter dem Oberbegriff „kooperativer Vertragsvertrieb“ gefasst. Das bedeutet lediglich, dass im Rahmen eines Vertrages mit jeweils selbstständigen Partnern ein gemeinsamer Vertrieb erfolgt.“
Wer Franchise-Partner werden möchte, sich genau über das Angebot und dessen Seriosität informieren und nachfragen. Referenzen und Vorteile sollten intensiv hinterfragt und abgewogen werden. Wichtig ist, sich auch als Franchise-Nehmer bewusst zu sein, dass neben Kapital- auch Arbeitseinsatz gefordert ist und man sich an die Weisungen des Franchise-Gebers zu halten hat.
Franchising Checklisten
Thomas Doeser begleitet als Fachanwalt das Thema Franchising in Deutschland seit Jahren. Die Checkliste zur Aufklärung eines Franchise-Kandidaten vor Vertragsabschluss sowie eine Liste mit Fragen, die sich ein potenzieller Franchise-Nehmer vorab stellen sollte, hat er uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Beide Checklisten im kostenlosen Download finden Sie hier: