Das West-Nil-Virus wurde bei einem Pferd in Stahnsdorf, einer Gemeinde in Brandenburg, nachgewiesen. Dem Tier geht es gut. Es habe neurologische Symptome gezeigt und sei daraufhin untersucht worden. Ebenso sind zwei weitere Fälle im Dahme-Spreewald-Kreis aufgetreten. Seit 2020 wurden in Brandenburg elf Fälle von infizierten Pferden bestätigt.
Das West-Nil-Virus ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und wird von Mücken übertragen. Hauptwirte sind eigentlich Vögel, die infizierten Mücken können das Virus aber auch an Pferde und Menschen übertragen. Ein Pferd als Fehlwirt kann andere Pferde nicht mit dem Virus anstecken. Deswegen sind keine weiteren Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung notwendig. Allerdings muss das Veterinäramt schon informiert werden, wenn eine Vermutung der Erkrankung vorliegt.
Symptome des West-Nil-Virus
Die Pferde zeigen oft keine oder nur sehr milde Symptome, die einer Erkältung ähneln, also Fieber, Fressunlust oder Abgeschlagenheit. Einige Pferde zeigen Koliksymptome. Das Virus kann allerdings auch Gehirn oder Rückenmark schädigen. Am häufigsten werden bei den betroffenen Tieren Inkoordination (Ataxie), insbesondere der Hinterextremitäten, Zucken der Schnauze und Unterlippe sowie der Muskeln im Nacken-, Schulter-, oder Brustbereich beobachtet. Dies sowohl ein- als auch beidseitig. Außerdem wird auch von Verhaltensauffälligkeiten berichtet. Andere klinische Anzeichen sind Sehstörungen, generalisierte Schwäche, Unfähigkeit zu schlucken, zielloses Wandern und Krämpfe. Der Schweregrad, sowie die Art der klinischen Symptome hängt davon ab, welcher Bereich des zentralen Nervensystems betroffen ist. Bei älteren Pferden ist die Erkrankungshäufigkeit tendenziell höher.
Behandlung und Vorbeugung
Derzeit gibt es keine spezifische antivirale Behandlung für am West-Nil-Virus erkrankte Pferde. Deshalb konzentriert man sich auf die Kontrolle der Schmerzen und Entzündungen. In Deutschland sind derzeit zwei Impfstoffe gegen das West-Nil-Virus zugelassen. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin am Friedrich-Löffler-Institut empfiehlt die Impfung der Pferde in betroffenen Gebieten ausdrücklich. Durch die Impfung verlaufe die Erkrankung mit weniger schweren Symptomen. Für Menschen gibt es keine Impfung.
Um einer Ansteckung vorzubeugen, können vorab schon einige Maßnahmen ergriffen werden. Mückenbrutgebiete sollten eliminiert werden. Also stehendes Wasser und alte Behälter entfernen, Dachrinnen reinigen, Schubkarren umdrehen und vor allem die Tränken regelmäßig und gründlich reinigen. Die Pferde sollten während der Dämmerung aufgestallt werden oder zumindest das Angebot von dunklen Unterständen bekommen. Nachts ist es sinnvoll, kein Licht in der Nähe der Pferde zu haben, da diese die Insekten anlocken. Gegen diese Insekten, kann man Insektenfallen aufstellen und Insektenschutzmittel auftragen.
Pferdebesitzer sollten, wie bei allen Krankheiten, gut über die möglichen Folgen einer Erkrankung mit dem Virus informiert sein, um geeignete Maßnahmen ergreifen zu können.