Ein Forscherteam bestehend aus Tierärzten und Parasitologen an der Universitätsklinik für Pferde sowie dem Institut für Parasitologie in Österreich untersucht die Verbreitung von vektorübertragenen Infektionserkrankungen bei Pferden. Vektoren wie Gelsen, Fliegen, Mücken oder Zecken können gefährliche Infektionserreger übertragen. Trotzdem gibt es bisher nur wenige Daten über die Verbreitung solcher Erreger bei Pferden in Österreich. Zu den bedeutenden vektorübertragenen Infektionserregern bei Pferden in Mitteleuropa gehören das West-Nil-Virus, das von Gelsen übertragen wird, sowie Blutparasiten (Erreger der equinen Piroplasmose und der equinen granulozytären Anaplasmose), Borrelia burgdorferi, der Erreger der Lyme-Krankheit, sowie parasitäre Erreger (wie Trypanosomen, wie Leishmania sp., Mundinia sp.), die von Sandmücken und Gnitzen übertragen werden und Haut- und Organimmunzellen befallen.
Ab dem Sommer 2023 werden österreichweit Blut- und Kotproben von Pferden, Ponys und Eseln gesammelt, um auf Infektionen zu untersuchen. Dadurch sollen Daten über das Risiko von Infektionskrankheiten durch Gelsen, Zecken und andere Vektoren in verschiedenen Regionen erhoben werden. Die Leiterin der Internen Medizin Pferde an der Vetmeduni, Jessika Cavalleri, betont die Bedeutung dieser Studie, da mehr Daten dazu beitragen können, dass Pferdehalter das Risiko von gefährlichen Erregern besser einschätzen können. Die Untersuchung der Verbreitung vektorübertragener Infektionserreger bei Pferden kann zur Entwicklung von Präventionsstrategien beitragen und dafür sorgen, die Gesundheit von Pferden zu schützen.
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