Der Arbeitskreis Pferd der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e. V. hat Ende März sein Positionspapier zu den „Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten“, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) 2009 herausgab, an das Ministerium geschickt. In dem Papier wurde detailliert vermerkt, welche Punkte der Leitlinien aus Sicht der Mitglieder der Arbeitsgruppe ergänzt oder aktualisiert werden müssen. Grundlage sind neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Praxiserfahrungen. Das Dokument ist auf der Website der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. einsehbar. Es wird derzeit geprüft.
Neuheiten im Positionspapier
Der Arbeitskreis Pferd hat sein Positionspapier im Vergleich zur aktuell geltenden Version der Leitlinien aus dem Jahr 2009 um einige Kapitel ergänzt. Eines der neuen Kapitel ist „Witterungsabhängiges Verhalten“, in dem auf die Thermoregulation des Pferdes eingegangen wird. Auch die Kapitel „Mutter-Kind-Verhalten“ und „Pferdehaltung und Umwelt“ sind neu. Letzteres beschäftigt sich mit den positiven und negativen Auswirkungen der Pferdehaltung hinsichtlich der Nachhaltigkeit. Präzisiert und ergänzt hat der Arbeitskreis Pferd zum Beispiel das Kapitel „Einzäunung“. Dem Kapitel „Gruppenhaltung“ wurden eine Empfehlung zur Pferdetoilette und Anforderungen an den Liegebereich hinzugefügt. Die Anmerkungen gehen auch darauf ein, dass bei der Berechnung von Fressplätzen eine Öffnung nicht automatisch einem Fressplatz gleichkommt. Die Dimensionen der Auslaufflächen wurden vergrößert und konkretisiert, die vorgeschriebenen Rohr-Dimensionen wurden korrigiert.
Das sind die Leitlinien
Die „Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten“ wurden vom BMEL erstmals 1995 und 2009 nach einer ersten Überarbeitung veröffentlicht. Sie sollen den aktuellen Wissensstand im Bereich der pferdgerechten und tierschutzkonformen Pferdehaltung abbilden und stellen ein vor Gericht akzeptiertes Sachverständigengutachten dar.