Synthetische Reitbodenbeläge aus Teppichschnipseln können eine Alternative zu klassischen Sandböden sein. Allerdings sind diese nicht unumstritten, was Entsorgung und Staubentwicklung angeht. Wir haben mit Bodo Klopsch von AS Ground gesprochen und gefragt, wie er synthetische Reitbodenbeläge einordnet.
Pferdebetrieb: Für welche Reitweisen eignen sich synthetische Reitbodenbeläge?
Bodo Klopsch: Alle Disziplinen des Pferdesports werden auf AS Ground gerne ausgeübt, vom Voltigieren bis zum Fahren, von Dressur bis Springen. So ist beispielsweise das Ab- und Auffußen beim Springen für das Pferd auf der elastischen AS-Ground-Matte sehr schonend für seine empfindlichen Sehnen, Bänder und Gelenke. Der Pferdehuf hat beim Absprung den so wichtigen Gripp, der ebenso in der Landephase vorhanden ist. Dadurch wird ein schonendes Auffußen in einer geschmeidigen Landephase möglich.
Wie muss der Unterbau aussehen und wie tief ist die Tretschicht?
Um ein System richtig anzuwenden, muss man seine Wirkungsweise verstehen. Bei einem Außenplatz geht das Regenwasser durch die Teppichschnipsel hindurch und muss von der Tragschicht aufgenommen werden und zur Seite raus und/oder in den Untergrund abgeleitet werden. Dieses Prinzip funktioniert bei dem AS-Ground-System ganz einfach mit lediglich einer Tragschicht und der darauf liegenden AS-Ground-Tretschicht. Nichts darunter, nichts dazwischen, keine Folie, keine Paddockmatten, keine Drainagerohre. Eventuell sollte bei sehr weichem Untergrund ein leichtes Vlies unter der Tragschicht verlegt werden. So aufgebaut ist ein As-Ground-Platz bei minimaler Pflege dauerhaft beständig und 365 Tage im Jahr bereitbar – auch bei Frost und ein wenig Schnee.
Müssen die Textilschnipsel regelmäßig ausgetauscht oder Material nachgefüllt werden?
Ein AS-Ground-Platz verliert je nach Belastung nach etwa 6 bis 10 Jahren seine Elastizität. Das gilt insbesondere für den Hufschlag- oder Longierbereich. Um wie gewohnt weiter zu reiten, sollten ein paar Teppichschnipsel in diesen Bereichen aufgefüllt werden. Meist reicht dazu ein Volumen von 20 – 25% der Gesamtmenge aus. Ein komplettes Auswechseln des Materials ist in der Regel nicht erforderlich. So kann der Platz gerne 20 Jahre oder älter werden.
Kann der Boden überall genutzt werden, oder gibt es je nach Lage des Reitplatzes Auflagen bezüglich des Gewässer-oder Umweltschutzes?
Die Gesetze, die unsere Umwelt schützen, das Trinkwasserschutzgesetz und das Bundesbodenschutzgesetz mit ihren Verordnungen und deren Grenzwerten werden von AS Ground seit jeher eingehalten. Das bestätigen die laufenden Analysen und Gutachten. Selbst der höchstrichterliche Beschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes stellt fest: „Von AS Ground geht keine Gefahr für Mensch und Umwelt aus!“ AS-Ground-Plätze versiegeln den Untergrund nicht, denn der Regen geht dort, wo er auf den Reitplatz fällt, auch in die Erde. Es findet somit kein Eingriff in den natürlichen Wasserhaushalt statt. Das bedeutet auch, dass sich kein Wasser staut, also keine Pfützen entstehen.
Wie kann der Boden entsorgt werden und welche Kosten fallen dabei an?
Diese Frage wird uns oft gestellt und wir können klar und eindeutig sagen. AS Ground ist kein Sondermüll. Das sagen zum einen unsere Analysen aus: AS Ground gibt weniger „Giftstoffe“ ab, als die Trinkwasser- und Bundesbodenschutzverordnung zulässt. Das bedeutet, weil keine Giftstoffe freigesetzt werden, muss AS Ground auch nicht gesondert entsorgt werden. Zum zweiten besagt auch unsere REACH-Erklärung, dass keine umweltgefährdenden Stoffe enthalten sind.
Fotos: AS Ground