Nach 3 Jahren stellt die Parasitologie der Universität Hohenheim ihr Projek Tropenzecke ein. Das Projekt hat viel Unterstützung aus der Bevölkerung erfahren und rund 8.000 Zecken eingeschick bekommen.
Seit Jahrzehnten beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Fachgebiet Parasitologie der Universität Hohenheim mit der Erforschung der Zecken. Im Rekordsommer 2018 rückte neben den Buntzecken eine weitere Zeckengattung in den Fokus: Die exotischen Hyalomma-Zecken, die auch Pferde befallen kann. Um die Ausbreitung genauer zu untersuchen wurde im Februar 2019 erstmalig von Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Parasitologin und Zecken-Expertin an der Universität Hohenheim, aufgerufen, auffällige Zecken-Funde einzusenden.
8.000 Zecken in 3 Jahren
Seit Februar 2019 wurden 8.107 Funde aus ganz Deutschland eingeschickt. Diese wurden individuell katalogisiert und die Zecken einer Artbestimmung unterzogen und untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass sich unter den eingesandten Zecken 7.958 Buntzecken der Gattung Dermacentor befanden, gefolgt von der Heimischen Gattung Holzbock Ixodes ricinus und den exotischen Hyalomma-Zecken.
Überwältigende Menge an Daten
Prof. Dr. Mackenstedt ist überwältigt von der Menge an Daten, die sie durch die Einsendung bekommen konnten. Dadurch wurde ein großer Beitrag zur Erforschung der Zeckendiversität und -verbreitung in Deutschland geleistet. Mithilfe der Daten konnte jeweils eine wissenschaftliche Veröffentlichung zur Ausbreitung der Buntzecken in Deutschland und eine zum Auftreten der Hyalomma-Zecken und den damit einhergehenden Krankheitserregern veröffentlicht. Ebenso konnten diese Daten wertvolle Informationen zur Verbreitung von FSME-Viren in Deutschland liefern.
Tropenzecke Hyalomma
Die Hyalomma-Zecken stammen ursprünglich aus dem Trocken- und Halbtrockengebieten Afrikas, Asiens und Südeuropas. Nach Deutschland können sie mit Zugvögeln eingeschleppt werden. Mit ihren gestreiften Beinen sind sie eine auffällige Erscheinung und auch größer als der gemeine Holzbock. Im eurasischen Raum sind diese Zecken potentielle Überträger des Hämorrhagischen Krim-Kongo-Fiebers und des Arabischen Hämorrhagischen Fiebers. Außerdem können sie Rikettsien übertragen, welche das Zecken-Fleckfieber auslösen. Dieser Erreger wurde auch als einziger in den nach Deutschland eingewanderten Zecken nachgewiesen.
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