Zu Beginn der Weidesaison wünscht sich jeder Pferdebetrieb eine dichte und gesunde Grasnarbe, die bestens für die Beweidung mit Pferden gerüstet ist. Die Realität sieht leider oft anders aus: Durch Verbiss und Huftritte sind große Lücken entstanden, in denen sich teilweise unerwünschte Pflanzen wie Klee, Breitwegerich oder Gänseblümchen breitmachen. Pferdebetrieb erklärt, wie Sie durch eine gezielte Nachsaat und die richtige Pflege Ihre Weide vom Flickenteppich in eine dichte, artenreiche Grünfläche verwandeln und dadurch sogar Giftpflanzen wie Jakobskreuzkraut in Schach halten.
10 Profi-Tipps zum Thema finden Sie hier: In der Regel beginnt bei Pferdebetrieben die Weidesaison im März mit der Weidepflege. Dabei sind neben den klassischen Tätigkeiten wie Abschleppen, Walzen & Co. noch weitere Punkte zu beachten:
1. Machen Sie sich durch eine Bodenanalyse zunächst ein Bild von Ihrem Grünland, damit Sie die passenden Pflegemaßnahmen einleiten können. Nach einer Bodenanalyse erhalten Sie zum Beispiel eine individuelle Düngeempfehlung für Ihr Grünland.
Tipp: Eine Bodenanalyse kostet im Schnitt rund 20 Euro. Diese Investition lohnt sich in der Regel, denn Sie sparen sich die Ausgaben für überflüssige Düngemittel.
2. Zum Auftakt der Weidesaison sollten Sie die Koppel abschleppen. Dadurch werden Maulwurfshügel, Mistreste und Pflanzenbedeckungen verteilt. Die Grasnarbe wird belüftet, junge Pflanzen werden im Wachstum gefördert.
Tipp: Nutzen Sie für diesen Arbeitsschritt eine Wiesenschleppe oder eine Reifenschleppe, ein Baustahlgitter oder Metallringe. Vorsicht: Wird ein Gerät mit zu scharfem Material verwendet, kann die Grasnarbe verletzt werden, sodass Unkräuter es leichter haben, sich anzusiedeln.
3. Das Striegeln gewährleistet eine stärkere Durchlüftung als das Abschleppen. Bei diesem Schritt können Sie beispielsweise mit einer Netzegge arbeiten, deren Zinkenseite nach unten gerichtet ist, oder Sie können einen speziellen Grünlandstriegel verwenden. Sie sorgen damit nicht nur für eine bessere Durchlüftung, sondern kämmen abgestorbene Gräser heraus, regen zur Bestockung an und glätten Maulwurfshügel ein.
Tipp: Verwenden Sie ein Gerät, bei dem Sie Zinkendruck und -stellung variieren können, da ansonsten beim Entfilzen leicht Narbenschäden entstehen. Kombinieren Sie den Striegelvorgang bei Bedarf mit einer Nachsaat. Dazu können Sie zum Beispiel einen speziellen Nachsaatstriegel einsetzen oder einen Striegel mit einem Universalstreuer kombinieren.
4. Das Walzen gehört ebenso zur Grünlandpflege wie das Abschleppen. Dadurch wird der Boden verdichtet und unter anderem der kapillare Wasseraufstieg verbessert.
Tipp: Um Quetschungen der Grasnarbe, zum Beispiel beim Wenden, zu vermeiden, sollten die Glieder der Walze nicht breiter als 1 m sein. Außerdem sollte die Fahrgeschwindigkeit bei etwa 4 km/h liegen.