In vielen Teilen Deutschlands führt anhaltende Dürre zu Ernteausfällen, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) berichtet. „Insgesamt bestätigt sich, dass sowohl bei Feldfrüchten als auch bei Grünland Ernteausfällen in Teilen der Bundesrepublik ein existenzbedrohendes Ausmaß angenommen haben“, gibt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, an. Besonders schwierig ist die Situation laut seiner Einschätzung für die Futtermittelherstellung, zum Beispiel bei der Heuernte: „Die aktuellen Futterreserven drohen knapp zu werden, da der zweite und dritte Schnitt bei Grünland teilweise ausfiel.“
Heuernte
Betroffen sind vor allem die nördlichen und östlichen Bundesländer. Zum Beispiel fiel in Teilen von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen der zweite Schnitt aus. Denn aufgrund des Wassermangels hatte sich nach dem ersten Schnitt kein neuer Aufwuchs mehr gebildet. In Bundesländern wie Hessen gibt es Befürchtungen, dass der dritte Schnitt ausfallen könnte.
Ein weiteres Problem, das die große Dürre mit sich bringt, sind brennende Felder. Weil die Getreidefelder teilweise extrem trocken sind, reichen schon kleine Funken des Schneidwerkzeugs oder heiße Motoren, um ein Feuer zu entfachen. Betroffen waren beispielsweise Landwirte aus Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen und Thüringen.
Finanzielle Hilfen
Der Bauernpräsident fordert, dass die Betriebe wegen der schwierigen Erntesituation durch steuerfreie Risikoausgleichsrücklagen unterstützt werden. Außerdem sollten die Bundesländer der betroffenen Situationen Lösungen finden, um die Landwirte mit Finanzhilfen zu unterstützen. Er fordert von ihnen laut Funke Mediengruppe, Unterstützung in Höhe von einer Milliarde Euro bereitzustellen. Dazu soll der Notstand erklärt werden, um die nötigen gesetzlichen Grundlagen zu schaffen. Landwirte, die mehr als 30% Ernteausfälle haben, sollen die Hilfen von Bund und Länder erhalten.
Darlehen der Landwirtschaftlichen Rentenbank
Eine finanzielle Unterstützenung zur Liquiditätssicherung bietet die Landwirtschaftliche Rentenbank. Voraussetzung dafür ist ein Ergebnisrückgang von mindestens 30%. Als Optionen bietet die Landwirtschaftliche Rentenbank Laufzeit von vier, sechs oder zehn Jahren. Kreditanträge müssen Landwirte, die dieses Darlehen in Anspruch nehmen möchten, an ihre Hausbank richten.