Ein gutes Pferdeleben wird vor allem durch eine tiergerechte Haltung bestimmt. Einige Beispiele für Haltungsbedingungen, unter welchen Pferde leiden können, sind zu wenig Freilauf, kaum Sozialkontakte, zu lange Fresspausen und nicht pferdegerechte Liegeflächen. Neben dem Tierwohl kommt oft auch der Umweltschutz in der Praxis zu kurz. Das Ergebnis einer Umfrage zeigt, dass Pferdebesitzer häufig unzufrieden mit der Haltung ihrer Pferde sind und im Durchschnitt knapp vier Mal den Stall wechseln. Dabei wäre laut Umfrage die Mehrheit der Betriebsleiter offen für eine Beratung, um das Pferdewohl zu optimieren. Oft steht dabei die Frage im Vordergrund, wie und von wem man eine Pferdehaltung objektiv analysieren lassen und Schwachstellen aufdecken lassen kann.
Wissenschaftliches Beratungstool
BestTUPferd ist ein auf Wissenschaft basierendes Beratungstool zur Beurteilung des Tierwohls und der Umweltwirkung von Pferdehaltungen. BestTUPferd wurde an der Technischen Universität München-Weihenstephan gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und Partnern aus der IT-Branche (Ferber-Software und Fraunhofer FIT) entwickelt. Außerdem wird das Projekt von Anfang an von einem Expertenbeirat unterstützt. Dieser besteht aus Vertretern bedeutender Institutionen der Pferdebranche und der Wissenschaft. Die Förderung erfolgte aus Mitteln des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank.
Seit 2022 steht BestTUPferd qualifizierten und geschulten Beratern zur Verfügung, die damit standardisiert und objektiv Stärken und Schwächen eines Betriebs aufdecken können. Je nachdem wie detailliert die Beratung gewünscht ist, erfolgt die Auswertung vom Gesamtüberblick hin bis zu umfangreichen Einzelaspekten. BestTUPferd bietet eine Chance zur Optimierung, denn durch diese Auswertung werden Betriebsleitern wertvolle und gut umsetzbare Verbesserungsvorschläge gegeben. Ziel ist es, die eigene Pferdehaltung zukunftsfähig gestalten zu können.