Inzwischen liegen erste Zwischenergebnisse der Studie „Strukturdatenerfassung pferdehaltender Betriebe“, durchgeführt vom Lehrstuhl für Agrarmarketing an der Georg-August-Universität Göttingen und von der HorseFuturePanel UG, vor. Bisher wurden seit Ende 2014 flächendeckend Strukturdaten von knapp 850 Pferdehaltungen in Deutschland mit gut 16.000 Pferden zusammengetragen.
Ziel des Projekts ist es, im Rahmen unabhängiger Forschung gewonnene Daten zur Weiterentwicklung der Branche bereitzustellen.
Die meisten der erfassten Pferdehaltungen befinden sich erwartungsgemäß in Niedersachsen (23 %) und Nordrhein-Westfalen (20 %), gefolgt von Bayern (12 %) und Baden-Württemberg (10 %). Die private Pferdehaltung (61 %) ist gegenüber landwirtschaftlicher und gewerblicher Ausrichtung (32 % und 16 %) und dem Verein (3 %) am häufigsten vertreten.
Bei den Haltungssystemen überwiegt die Unterbringung in Innen- und Außenboxen (43 %), gefolgt von Offenstall- (35 %) und 24-Stunden-Weidehaltung (25 %). Die Unterbringung in Paddockboxen (13 %) sowie in Lauf- (8 %) oder Aktivställen (7 %) ist laut der Stichprobe weniger verbreitet. Betrachtet man die Haltungssysteme differenzierter, so fällt auf, dass bei der privaten Pferdehaltung die Unterbringung im Offenstall (42 %) ähnlich häufig vorkommt wie die in Innen- und Außenboxen (41 %), wohingegen bei der vereinsgeführten Pferdehaltung der Schwerpunkt sehr viel deutlicher auf der Unterbringung in Innen- und Außenboxen (76 %) liegt.
In Bezug auf die Entwicklung ihrer Pferdehaltung in den kommenden zehn Jahren gaben 60 Prozent der Befragten an, den aktuellen Stand halten zu wollen, 18 Prozent möchten ihre Pferdehaltung erweitern, 12 Prozent die Pferdehaltung einschränken und 2 Prozent werden die Pferdehaltung mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgeben.
Als größte Herausforderungen werden zwei zentrale Aspekte genannt: die tiergerechte Haltung und die Einführung einer Pferdesteuer. Die Studie läuft zunächst unbefristet weiter. Das Göttinger Team hofft weiterhin auf eine hohe Umfragebeteiligung, besonders von Vereinen. Die Beantwortung der Fragen ist anonym und dauert rund zehn Minuten. Wer seine Mailadresse angibt, erhält Zwischen- und Abschlussberichte.