Eine aktuelle Studie, die das Equine Veterinary Journal veröffentlichte, bietet neue Informationen zur Equine Grass Sickness (EGS). EGS ist eine Erkrankung, die das Nervensystem der Pferde schädigt. Sie betrifft vor allem Pferde auf der Weide und tritt häufig im Frühjahr auf. Am stärksten verbreitet ist EGS in Schottland. Es führt zu einer gestörten Magen-Darmfunktion. Außerdem treten Symptome wie Koliken, Schluckbeschwerden und Muskelschwäche auf. Da es derzeit keine wirksame Behandlung für die schwerste Form der Krankheit gibt, müssen die Pferde, die stark betroffen sind, in der Regel eingeschläfert werden.
Ein Forscherteam aus Großbritannien und Italien hat nun ein Neurotoxin ermittelt, das der Auslöser von Equine Grass Sickness sein soll. Die Forschenden fanden heraus, dass das Toxin eine Art neurotoxisches Enzym namens Phospholipase A2 ist. Dies verursacht Schäden an den neuromuskulären Verbindungen der Pferde. Derzeit wird am genauen Ursprung des Gifts geforscht. Die Forschenden gehen bisher davon aus, dass es von einer Mikrobe, etwa einem Bakterium oder einem Pilz, produziert wird, der während der kalten und trockenen Witterung, welche der Krankheit häufig vorausgeht, wächst.
Bekannt sind diese Art von Toxinen vom Gift vieler Giftschlangen, so gibt es auch Ähnlichkeiten zwischen den Symptomen eines Schlangenbisses und den Anzeichen von EGS. Deshalb legen die Erkenntnisse der Wissenschaftler nahe, dass Medikamente, die man zur Behandlung von Schlangenbissen einsetzt, möglicherweise auch bei Equine Grass Sickness helfen können.
Professor Bruce McGorum von der Royal (dick) School of Veterinary Studies sagt: „Die Identifizierung einer wahrscheinlichen Ursache von EGS bei Pferden ist ein bedeutender Durchbruch. Wir hoffen, dass diese Entdeckung zu neuen Behandlungen und verbesserter Diagnostik für diese schlimme Krankheit führen wird. Wir sind sehr dankbar für die großzügige Unterstützung, die wir von Pferdebesitzern, Tierärzten, Wissenschaftlern, Wohlfahrtsverbänden und Fördereinrichtungen erhalten haben.“