Eggersmann feiert das 40. Jubiläum des Kompomat, den Friedrich Backhus entwickelte und damit den Grundstein für die Umsetztechnik Backhus legte. Die Maschine optimiert heute die Prozesse von Kompostwerken und Abfallbehandlungsanlagen und trägt zu einer klimafreundlichen Kreislaufwirtschaft bei.
Hintergrund
Der gelernte Fernsehtechniker Friedrich Backhus entwickelte den Kompomat ursprünglich für seinen elterlichen Betrieb. Dieser war auf die Rinderhaltung spezialisiert. Die großen Mengen anfallender Gülle erwiesen sich als schädlich für das umliegende Hochmoor in Harbern II bei Oldenburg. Deshalb entschieden sich seine Eltern für die Anschaffung einer Separieranlage, welche die Flüssigkeit der Gülle vom Feststoff trennt. Während die Flüssiggülle problemlos als Dünger auf dem Acker ausgebracht werden konnte, war der Feststoff zunächst problematisch. Backhus erkannte, dass er dieses Abfallprodukt zu Kompost umwandeln und vermarkten könnte, als Ersatzprodukt zu Torf. Die Vermischung mit Stroh und einem geringen Toranteil brachte eine angemessene Kompostqualität. Das Umsetzen mit einer Forke war allerdings aufgrund der Größe wenig effizient. So entstand das Konzept zum Mistumsetzer und er stellte zusammen mit dem befreundeten Dorfschmied den Kompomat her.
Der Kompomat und der Kompost
Schon der erste Kompomat war ein Selbstfahrer und gestattete Dreiecksmieten. Diese wiederum bieten für die Kompostierung wichtige Vorteile, da sie im Gegensatz zu Tafelmieten eine einfachere Behandlung von Einzelchargen zulassen, wesentlich wasserabweisender sind und über einen Kaminzug-Effekt verfügen. Die Kombination aus Kaminzug-Effekt und regelmäßigem Umsetzen beschleunigt den Prozess und trug zur Wirtschaftlichkeit des Verfahrens bei. Dabei konnte der Kompomat die Kompostqualität steigern.
Der Kompomat weckte viel Interesse, da viele Viehzüchter mit diesem Problem kämpften. Trotzdem ging die Version von 1984 nie in Serienproduktion. Erst mit dem Kompomat III schuf Friedrich Backhus eine auf den Verkauf ausgelegte Version seines Umsetzers, von der die dritte Maschine kurz nach der Markteinführung 1989 nach Japan exportiert wurde.
Im Laufe der folgenden Jahrzehnte entwickelte Bakchus seine Umsetzer immer weiter und passte sie durch Zusatzoptionen für alle möglichen Sonderanwendungen an. Heute kann die Maschine mit Konzentrateinsprühanlagen, Bewässerungssystemen, Seitenversetzern oder Vlieswicklern ausgestattet werden. Dabei hilft der Kompomat nicht nur beim Kompostieren, sondern auch bei der Trocknung biologischer Abfälle oder bei der Bodensanierung verseuchter Erde.
Friedrich Backhus verkaufte Backhus 2012 an den Anlagenbauer Eggersmann Gruppe, da auf lange Sicht keines seiner fünf Kinder als die Nachfolge als Geschäftsführer übernehmen wollte. Im Zuge der Übernahme wechselte die Farbe von Gelb auf Blau und Backhus ist heute eine Produktbezeichnung für die mobile Umsetztechnik der Marke Eggersmann.