Im vergangenen Jahr wurde zwischen Stadt und Land ein
überraschender Unterschied bei der Digitalisierung ermittelt: Während in
Städten knapp 80 % der Haushalte an leitungsgebundene Gigabit-Netze
angeschlossen waren, so waren es auf dem Land lediglich 23 %. Für den
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, seien digital-gleichwertige
Lebensverhältnisse, also eine Behebung des Stadt-Land-Gefälles, eine Frage der
Gerechtigkeit, wie er anlässlich der „Smart Country Convention“ in Berlin
erklärte. Özdemir sehe in der digitalen Anbindung eine der entscheidendsten
Zukunftsfragen für ländliche Räume.
"Smarte.Land-Regionen"
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) setze sich bereits aktiv für die Umsetzung der Gigabit-Strategie der Bundesregierung ein, so der Minister weiter. Eines der Ziele: Die Möglichkeit, beispielsweise Verwaltungsgänge künftig auch digital erledigen zu können. Sieben Landkreise werden bereits durch das Modellvorhaben „Smarte.Land.Regionen“ vom BMEL bei der Entwicklung und Umsetzung digitaler Lösungen im ländlichen Raum unterstützt. 25 Millionen Euro stehen für das digitale Ökosystem zur Verfügung, bei dem es sich um eine digitale Plattform handelt, die ihre digitalen Lösungen nicht nur vernetzt, sondern sie auch anderen Landkreisen zur Verfügung stellt. 13 weitere Landkreise erhalten ebenfalls Unterstützung: Sie erhalten je 200.000 Euro für Digitalprojekte innerhalb ihrer Digitalstrategien.
"Land.Digital" & "Land.Funkt"
Ein weiteres Projekt des BMEL war zum Beispiel die Fördermaßnahme „Land.Digital“, mit der der digitale Wandel in ländlichen Regionen gefördert wurde. Mit „Ländliche Räume in Zeiten der Digitalisierung“ fördert das BMEL 14 weitere Forschungsprojekte. Im Rahmen von „Land.Funkt“ geht es um Projekte, die die Möglichkeiten neuer Mobilfunktechnologien nutzen und bei „Zukunftsbetriebe und Zukunftsregionen“ stehen Experimentierfelder für eine zukunftsfähige regionale Landwirtschaft im Vordergrund. Derzeit fördert das BMEL im Rahmen von Forschungsvorhaben 36 Verbundprojekte mit insgeamt 44 Millionen Euro.