Der Hof
Parallel zum Verein entwickelte sich auch der Hof Holkenbrink erfolgreich weiter und modernisierte den Betrieb bis zur heutigen EU-Hengststation. Bereits in den 70er-Jahren hatte der Vater des heutigen Betriebsleiters meist zwei Zuchtstuten auf dem Hof. 1983 begannen die Holkenbrinks dann mit dem Betrieb einer Deckstation in den alten Stallungen – damals mit drei bis fünf Hengsten. Mittlerweile stehen auf dem Hof Holkenbrink bis zu 15 Hengste in einem modernen, von Röwer & Rüb ausgestatteten Stalltrakt.
Zum Teil sind es eigene Tiere, zum Teil Hengste wie Fürsten Time und Zonik One, die im Besitz von Wilhelm Holkenbrink und Paul Schockemöhle sind. „Wenn ein Hengst von der Blutführung her für unsere Station interessant scheint, dann habe ich kein Problem, wenn er mir nicht gehört“, erklärt Wilhelm Holkenbrink seine offene Politik und berichtet erfreut: „Aktuell haben wir hier zwei ganz besondere Hengste stehen, den Rock Forever NRW und den Prämienhengst Franziskus, der aktuell von Ingrid Klimke geritten wird.“
EU-Besamungsstation
Seit gut sechs Jahren ist der Hof Holkenbrink nicht nur ein Ausbildungs- und Turnierstall für Dressur- und Springpferde mit Fohlenaufzucht und Ausbildungsbetrieb für Pferdewirte, sondern auch EU-Besamungsstation. Um die Voraussetzungen zu erfüllen, europaweit Samen verschicken zu dürfen, musste ein neuer Stalltrakt mit Labor und Untersuchungsständern gebaut werden. Ungewöhnlich: Statt einer Animierstute neben dem Phantom setzt Wilhelm Holkenbrink in seiner Station auf ein großes Plastikpferd. „Eine gute Alternative“, sagt er. „So wird keine Stute unnötig gestresst und den Hengsten ist es in der Regel egal.“ Um den Status einer EU-Besamungsstation zu halten, fallen laut Betriebsleiter pro Hengst und Jahr rund 18.000 Euro für die vorgeschriebenen Untersuchungen an. „Nur, wenn wir alle Auflagen erfüllen, dürfen wir europaweit Samen verschicken. Wir versenden das Gefriersperma aber nicht nur innerhalb ganz Europas, sondern weltweit, beispielsweise in die USA und nach Kanada“, erklärt Wilhelm Holkenbrink.
Training und Haltung
1986 gab es auf dem Hof Holkenbrink die erste Hengstschau, damals noch in der Vereinsreithalle. Doch mit der wachsenden Anzahl an Pferden im Verein und in der Deckstation kam es zunehmend zu Konflikten zwischen den Reitern. Darum wollte Wilhelm Holkenbrink eine eigene Reithalle bauen und den vielen Reitern, Einstellern und Ausbildern einen weiteren Trainingsbereich bieten. Probleme bereitete allerdings die Baugenehmigung. Die Behörden wollten keine Reithalle, da der Betrieb mittlerweile ans Wohngebiet grenzte. Hier half ein kleiner Trick: Die Reithalle wurde offiziell als Pferdeveredelungshalle deklariert und schon durfte sie 1995 errichtet werden. Außerdem gibt es auf der Anlage zwei Longierzirkel, die gerne fürs Anreiten und für die Jungpferdeausbildung genutzt werden. Ein Laufband und eine Führanlage mit 18 Boxen runden die Trainingsmöglichkeiten ab.
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